2. Halbjahr2014/2015EnglischSchuljahre

Unse­re Fahrt nach Lon­don ging Frei­tag­mor­gen um halb acht los. Nach unge­fähr vier Stun­den Fahrt erreich­ten wir in Frank­reich die Fäh­re, die uns nach Dover brin­gen soll­te. Man hat­te das Gefühl, die Grenz­be­am­ten wür­den uns nicht wirk­lich trau­en, als wir alle aus­stei­gen muss­ten und unse­re Aus­wei­se ein­ge­scannt wur­den. Dann ver­brach­ten wir unge­fähr zwei Stun­den auf der Fäh­re. Nach­dem wir in Dover anka­men, muss­ten wir noch ein­mal zwei Stun­den fah­ren, die aber dann rela­tiv schnell vor­bei gin­gen. Lei­der waren wir dann noch ein biss­chen früh, die Gast­fa­mi­li­en waren noch gar nicht am bespro­che­nen Treff­punkt. So sind wir dann noch durch den Green­wich Park gelau­fen und hat­ten eine tol­le Aus­sicht auf Lon­don.
Als es dann end­lich soweit war, sind wir zu einem Park­platz gefah­ren, der unser täg­li­cher Treff­punkt war. Zu die­sem wur­den wir von den Fami­li­en mor­gens hin­ge­fah­ren und abends wie­der abge­holt. Als wir aus­stie­gen, haben alle spe­ku­liert, mit wel­cher Fami­lie sie wohl nach Hau­se fah­ren wür­den. Die aus­schließ­lich dun­kel­häu­ti­gen Gast­el­tern emp­fin­gen uns über­wie­gend sehr freund­lich und wir konn­ten unse­re Eng­lisch­kennt­nis­se testen.In den Gast­fa­mi­li­en ange­kom­men, muss­ten die meis­ten von uns fest­stel­len, dass es die nächs­ten Tage etwas eng wer­den wür­de; eine gro­ße Woh­nung hat­te kei­ne der Fami­li­en.
Die Nacht hat­ten alle mehr oder weni­ger gut über­stan­den und man konn­te es gar nicht erwar­ten am nächs­ten Mor­gen mit den ande­ren zu spre­chen, um zu erfah­ren, wie es bei ihnen aus­sieht und wie sie die Nacht ver­bracht hat­ten. In einem waren sich alle einig: das Essen war gewöh­nungs­be­dürf­tig. Wir sind dann mit der Tube in die Stadt gefah­ren und sind die 311 Stu­fen des Monu­ment hoch­ge­gan­gen. Das war wirk­lich anstren­gend, aber es hat sich gelohnt, da man von unge­fähr 60 Metern Höhe einen unglaub­li­chen Aus­blick über die Stadt hat­te. Des­halb fand ich es beson­ders toll, dass wir ziem­lich am Anfang da hoch gelau­fen sind, da wir so sehen konn­ten, was uns in den nächs­ten Tagen erwar­tet und was wir noch alles sehen wer­den. An die­sem Tag sind wir auch noch zur Tower Bridge gegan­gen und waren auch ganz oben auf der Brü­cke. Dort konn­te man durch einen Teil am Boden aus Glas nach unten gucken und auch sehen, wie die Brü­cke auf­ge­macht wur­de, damit ein grö­ße­res Schiff durch­fah­ren konn­te. Das war ziem­lich beein­dru­ckend, wenn man bedenkt, dass jeden Tag rund 40.000 Autos über eine Brü­cke fah­ren, die ein­fach mal auf­ge­klappt wer­den kann. Nach der Besich­ti­gung der Tower Bridge hat­ten wir noch ein biss­chen Frei­zeit, die die meis­ten von uns nutz­ten, um etwas zu Essen, was zwar über­all deut­lich teu­rer war als bei uns, aber bes­ser als abends in den Fami­li­en.
Am nächs­ten Tag besich­tig­ten wir die Tate Gal­lery of Modern Art. Das schien zunächst etwas lang­wei­lig, aber jeder von uns bekam ein umfunk­tio­nier­tes Smart­phone, auf dem man bestimm­te Bil­der aus­wäh­len und sich dann Details zum Kunst­werk an sich und dem Künst­ler anhö­ren konn­te, was das gan­ze wie­der etwas span­nen­der mach­te. Außer­dem besich­tig­ten wir die Cut­ty Sark, ein Schiff, das um 1870 haupt­säch­lich Tee nach Eng­land brach­te. Das Schiff steht als Muse­ums­schiff direkt neben dem Aus­gang des Green­wich Foot Tun­nel, den wir aus den Eng­lisch­bü­chern der fünf­ten Klas­se ken­nen. Außer­dem sind wir zum Buck­ing­ham Palace gelau­fen, wo wir die Sol­da­ten, die sich von den gan­zen Leu­ten über­haupt nicht stö­ren lie­ßen, beob­ach­ten konn­ten.
Am drit­ten Tag sind wir mit dem Bus unge­fähr zwei Stun­den lang an die Küs­te gefah­ren. Zuerst hat­ten wir etwas Frei­zeit in Brigh­ton. Danach wan­der­ten wir ent­lang der eng­li­schen Steil­küs­te nach East­bourne. Das war wirk­lich schön und beein­dru­ckend. Wir sind direkt an stei­len Klip­pen ent­lang gelau­fen, die man sonst nur aus Fil­men kennt. In East­bourne ange­kom­men, waren aber alle total kaputt. Zum Glück war unser Bus­fah­rer Hans so nett uns ein biss­chen her­um­zu­fah­ren, sodass wir eine Stadt­füh­rung durch East­bourne mit dem Bus beka­men.
Am letz­ten Tag sind wir wie­der mit der Tube gefah­ren, die­ses Mal zur Oxford­street. Zuerst waren wir noch im Ein­kaufs­zen­trum Har­rods, wo es total teu­er war, aber alles gab, was man sich vor­stel­len kann. Wir hat­ten viel Zeit auf der Oxford­street und konn­ten unser letz­tes Geld in zahl­rei­chen Läden aus­ge­ben, von denen wir vie­le auch aus Deutsch­land kann­ten. Am Ende des Tages sind wir dann noch mit einem Boot über die Them­se gefah­ren. Das war als Abschluss beson­ders schön, da wir noch ein­mal an allen Sehens-wür­dig­kei­ten und Orten vor­bei­ge­fah­ren sind, die wir in den letz­ten Tagen gese­hen hat­ten. Am nächs­ten Mor­gen sind wir dann schon früh wie­der los­ge­fah­ren.
Die Fahrt war für alle ein schö­nes Erleb­nis. Wir haben vie­le Erfah­run­gen gemacht und haben Erin­ne­run­gen, die man so schnell nicht mehr ver­gisst.
Leo­nie Trösch