2. Halbjahr2014/2015Schuljahre

Kall-Stein­fel­d/ Indi­en — Eine Dele­ga­ti­on des Stein­fel­der Her­mann-Josef-Kol­legs (HJK) hat gemein­sam mit wei­te­ren deut­schen Leh­re­rin­nen und Leh­rern ihre Part­ner­schu­len in Indi­en besucht. Aus Stein­feld reis­ten Schul­lei­ter Hein­rich Latz mit sei­ner Frau Ele­a­n­or sowie die Leh­re­rin Dia­na Hoch in den Bun­des­staat Assam, wo sie unter ande­rem die “Christ Jyo­ti School” in Nagaon und Dhing sowie die Blin­den­schu­le “Jyo­ti Nik­etan” in Guwa­ha­ti ken­nen­lern­ten. Die Schu­len in Nagaon und Dhing wer­den von Sal­va­to­ria­ner-Patres betrie­ben.

Jetzt berich­te­ten das Ehe­paar Latz und Dia­na Hoch in einem rund 90-minü­ten Vor­trag vor Eltern, Schü­lern und Leh­rern des Her­mann-Josef-Kol­legs sowie Ver­tre­tern der Sal­va­to­ria­ner von ihrer Rei­se. Ver­mit­teln konn­ten sie dabei einen inten­si­ven Ein­druck von den Part­ner­schu­len. Beein­dru­cken­de Bil­der und kur­ze Video­se­quen­zen zeig­ten, dass die Sal­va­to­ria­ner vor Ort eine groß­ar­ti­ge Arbeit leis­ten, durch die Tau­sen­de von Jugend­li­chen eine Chan­ce auf Bil­dung erhal­ten. “Es ist gut zu sehen, dass das Geld, das wir jedes Jahr am Her­mann-Josef-Tag “erlau­fen”, eine so sinn­vol­le Ver­wen­dung fin­det”, sag­te eine Schü­le­rin im Hin­blick auf den Schü­ler-Spen­den­lauf, der am 18. Mai statt­fin­det.

Als Höhe­punkt der Rei­se, so berich­te­ten die drei Refe­ren­ten anschlie­ßend, habe sich der Besuch der Jyo­ti Nik­etan Blin­den­schu­le her­aus­ge­stellt. Zwar habe die Schul­lei­te­rin Schwes­ter Shi­ny die Arbeit dort vor zwei Jah­ren bei einem Besuch in Stein­feld vor­ge­stellt. Doch erst die Erleb­nis­se vor Ort hät­ten sie tief berührt, so die HJK-ler. Schwes­ter Shi­ny hat­te es wohl geahnt, denn sie pro­phe­zei­te der Rei­se­grup­pe: “Heu­te wer­den Sie ein Wun­der erle­ben, das Wun­der der blin­den Kin­der.” Die deut­schen Besu­cher wuss­ten zunächst nicht genau, was sie damit mein­te. Wäh­rend eines abwechs­lungs­rei­chen Pro­gramms mit Tän­zen und Gesän­gen aber wur­de es schnell deut­lich: die erstaun­li­che Selbst­stän­dig­keit und unbän­di­ge Lebens­freu­de der Kin­der.

Tief beein­druckt waren die deut­schen Gäs­te auch von der Herz­lich­keit und Zuver­sicht der Fami­li­en, deren Kin­der durch Spen­den unter­stützt wer­den. Unter wel­chen Bedin­gun­gen die Fami­li­en leben, konn­ten sie erle­ben, als sie Sti­pen­dia­ten der Christ Jyo­ti School in ihrem Zuhau­se besuch­ten. “Die Kin­der leben völ­lig anders als die Kin­der hier in Deutsch­land”, berich­tet Dia­na Hoch, “sie schla­fen meist im Eltern­bett und besit­zen sehr wenig.” So hät­ten sie nicht nur kein eige­nes Zim­mer, son­dern auch kei­nen Schreib­tisch, an dem sie ihre Haus­auf­ga­ben machen kön­nen.

Eine der unter­stütz­ten Schü­le­rin­nen ist Bar­sha. Sie ist 13 Jah­re alt und möch­te Ärz­tin oder Inge­nieu­rin wer­den. “Ich arbei­te hart, um mein Ziel und das mei­ner Eltern zu ver­wirk­li­chen und ver­brin­ge viel Zeit damit, für die Schu­le zu ler­nen”, zitier­te Hein­rich Latz das Mäd­chen. Für sie sei es nicht selbst­ver­ständ­lich, in die Schu­le zu gehen, denn die Fami­lie könn­te die Kos­ten ohne Hil­fe nicht auf­brin­gen, obwohl ihr Vater hart arbei­te, und das nicht nur tags­über, son­dern auch nachts. Hein­rich Latz: “Schul­bil­dung und das Erler­nen der eng­li­schen Spra­che bie­ten Kin­dern wie Bar­sha die ein­zi­ge Per­spek­ti­ve für eine bes­se­re Zukunft.”

Das Stein­fel­der Her­mann-Josef-Kol­leg arbei­te mit den Sal­va­to­ria­ner-Schu­len in Ber­lin und Bad Wurz­ach zusam­men. “Gemein­sam mit ihnen sowie dem Ver­ein G.I.P.P. (Ger­man-Indi­an Part­ner­ship-Pro­gram­me) unter­stüt­zen wir Kin­der in Indi­en”, berich­te­te Schul­lei­ter Hein­rich Latz und ergänz­te: “Wir freu­en uns beson­ders, dass am 18. Mai, dem Fest des Namens­pa­trons unse­rer Schu­le, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Her­mann-Josef-Kol­legs wie in jedem Jahr an einem Spon­so­ren­lauf zuguns­ten der Part­ner­schü­le­rin­nen und ‑schü­ler in Indi­en teil­neh­men.”

Text: Dia­na Hoch/pp/Agentur Pro­fi­Press

Bil­der: Micha­el Schmitz; Ele­a­n­or Latz; Andre­as Bück­le