2. Halbjahr2014/2015PhilosophieSchuljahre

Auch in die­sem Jahr fuh­ren Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Her­mann-Josef-Kol­legs mit ihren Fach­leh­re­rin­nen Nico­le Schmatz und Regi­ne Woll­gar­ten nach Köln, um an Dis­kus­sio­nen zu aktu­el­len phi­lo­so­phi­schen The­men teil­zu­neh­men. Dr. Jani­na Som­betz­ki von der Uni­ver­si­tät Kiel führ­te in die The­ma­tik ein, indem sie frag­te: “Kön­nen Robo­ter Ver­ant­wor­tung tra­gen, kön­nen Maschi­nen auto­no­me Ent­schei­dun­gen tref­fen und haben Robo­ter Rech­te oder Pflich­ten?” Immer mit anwe­send war ein klei­ner Affen­ro­bo­ter, der zur Bespa­ßung von Kin­dern ein­ge­setzt wer­den kann. Berühr­te man spe­zi­el­le Sen­so­ren, kul­ler­ten sei­ne gro­ßen Augen oder er gab nied­li­che Geräu­sche, sogar Wor­te von sich. Ein ech­ter Robo­ter­freund.
Zur Ver­an­schau­li­chung der phi­lo­so­phi­schen Pro­ble­ma­tik wur­den zwei Bob­by Cars auf die Büh­ne gestellt, das eine wur­de Kant-Auto bezeich­net und das ande­re das Uti­li­ta­ris­mus-Auto. Zwei Schü­ler von unter­schied­li­chen Schu­len kamen auf die Büh­ne und muss­ten Rol­len spie­len. Es wur­de fol­gen­de Sze­ne gespielt: Ein Schü­ler fährt einen Kin­der­wa­gen mit dem Robo­ter­äff­chen, das ein Kind dar­stel­len soll, über die Büh­ne. Zuerst kommt das Kant-Auto dem Kin­der­wa­gen ent­ge­gen und kann nicht rechts aus­wei­chen, weil da eine Schlucht ist, son­dern höchs­ten nach links, fährt dann aber gegen einen Baum. Wie wür­de ein nach Kants mora­li­schen Grund­prin­zi­pi­en pro­gram­mier­tes Kant-Auto in die­ser Situa­ti­on fah­ren? Die Schü­ler reagier­ten mit dem kate­go­ri­schen Impe­ra­tiv, bis Anna­le­na aus unse­rer Grup­pe sich mel­de­te und ganz sach­lich mit­teil­te, dass Kant nie in ein sol­ches Auto gestie­gen wäre, weil er die Mün­dig­keit des Men­schen nie an ein Auto abge­ge­ben hät­te. Es gab Applaus für die­ses star­ke Gegen­ar­gu­ment. Von da an hieß die Sitz­rei­he mit den Stein­fel­der Schü­lern das “Ber­mu­da­drei­eck”.
Die Reso­nanz bei den Schü­ler war unter­schied­lich: Moritz mein­te: “Die Phil.Cologne war sehr inter­es­sant.” Caro­li­ne sah dar­in eine The­ma­tik, die in der Zukunft eine Rol­le spie­len wird. Mei­ke fand, dass die Fra­ge kei­ne kla­re Ant­wor­te erhal­ten habe. Anna­le­na und Nicki beein­druck­ten die wis­sen­schaft­li­chen Errun­gen­schaf­ten und damit ver­bun­den die Anbin­dung an die Moral. Das waren alles Grün­de, nächs­tes Jahr wie­der zur Phil. Colo­gne zu kom­men.
Regi­ne Woll­gar­ten