Am Freitag, den 29.05.2015 fand im Schulgebäude unserer Schule ein besonderer Abend statt. Der Literaturkurs der Jahrgangsstufe Q1 hatte in den letzten Wochen und Monaten mit viel Eifer und Engagement daran gearbeitet, einen literarischen Abend mit dem Titel „Eine besondere Begegnung“ vorzubereiten, der das Publikum restlos begeisterte.
Das Publikum versammelte sich zunächst in der Aula, wo die erste „besondere Begegnung“ zwischen zwei Marionetten und ihren Marionettenspielern (Hannah Schmitz, Noah Hähnel, Gregor Kirwel, Theresa Mahlberg) stattfand. Im Anschluss begab sich das Publikum in drei Gruppen (geführt von Monique Werner, Chantal Wergen, Benedikt Egenter und diversen Helferinnen und Helfern) auf eine Reise durch die Schule, die abwechslungsreicher nicht hätte sein können. In diversen Räumen des HJK fanden zeitgleich „besondere Begegnungen“ statt, die vom Publikum in unterschiedlicher Reihenfolge besucht wurden.
In E54 wurden Teile aus Kafkas „Prozess“ von Hannah Schmitz und Laura Senkel präsentiert. Die Darbietung beeindruckte durch die schauspielerischen Qualitäten und regte das Publikum durch Fragen zum Nachdenken an. Im Musikraum hingegen trafen in einem Musical Pocahontas (Annalena Niebes), Arielle (Eva Engels), Malefiz (Emma Walraven) und Cinderella (Vanessa Malburg) aufeinander. Alle saßen im Gefängnis, da sie aus unterschiedlichen Gründen ihre Partner ermordet hatten, sodass Noah Hähnel, der die jeweiligen Partner spielte, aus Inszenierungsgründen gleich mehrfach sterben musste. Ronja Schmidt hatte als Paparazzo jedoch keine Scheu, das Treiben im Bild festzuhalten. Im PZ wurde von Florence Raasch, Eric Jelen, Juri Pavlik, Jonas Dümmer, Andreas Langhammer, Gregor Kirwel, und Louis Hänsel ein ernstes Thema inszeniert. Die Freundschaft eines jüdischen und eines deutschen Jungen zerbricht durch die politische Entwicklung im Deutschland der 1930er Jahre.
Nach der Pause wurde in der Aula der Film „Hab keine Angst“ von Noah Hähnel, Nele Wagener, Carolin Löffelmann, Chantal Wergen, Ronja Schmidt, Gregor Kirwel, Benedikt Egenter, Annalena Niebes und Emma Walraven präsentiert. Der Film kann hier bewundert werden, auch wenn er nichts für schwache Nerven ist.
Der zweite Block verlief genau so abwechslungsreich wie der erste Block. In E14 tauchte das Publikum in eine völlig andere Welt ein. Die Rose des kleinen Prinzen (Laura Senkel) erhielt einen Brief, in dem der kleine Prinz (Nele Wagener) davon berichtete, dass er mit der Hilfe von Sherlock Holmes (Gregory Rutter) und Watson (Manuel Meinen) ein verängstigtes Mädchen (Hannah Schmitz) wieder von der Schönheit der Welt überzeugen konnte. Der Biologieraum stand ganz im Zeichen der Begegnung des Publikums mit sich selbst. Angeregt durch einen kurzen Film von Theresa Mahlberg und Vanessa Malburg wurde das Publikum dazu aufgefordert, zu reflektieren, wie oft man die eigene Zufriedenheit vom Urteil anderer abhängig macht. Impulse und Fragen trugen dazu bei, dass sich jeder noch einmal seiner eigenen Stärken bewusst wurde. Der Physikraum hatte sich innerhalb von Stunden zu einem TV-Studio gewandelt, in dem „Time-Talk mit Jamie“ aufgezeichnet wurde. Das Publikum konnte die Unterhaltung verschiedener Frauen (Meike Hensch, Annika Klassen, Lisa Kaspers, Lisa Ohls, Eva Engels) aus unterschiedlichen Epochen verfolgen, deren Ansichten nicht weiter auseinander liegen konnten. Demnach musste Moderatorin Desiree Hübinger-Klinkhammer die Diskussion vorzeitig beenden.
Den Abschluss des Abends bildete ein Aufeinandertreffen von drei literarischen Figuren auf der Bühne der Aula. Shakespeares Kate (Carolin Löffelmann) überzeugte Goethes Gretchen (Annalena Niebes), welches mit den Tücken einer Schwangerschaft zu kämpfen hatte und in erster Linie an die Versorgung durch Gurken dachte, davon, dass ein Leben ohne Männer erstrebenswert ist. Auch der grantige Geizhals Ebenezer Scrooge (Nele Wagener) aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens konnte die Vereinigung der beiden nicht verhindern, verwehrte lediglich dem Publikum den Blick auf den abschließenden Kuss der beiden Damen.
Es ist nicht übertrieben, wenn man sagt, dass es ein wirklich besonderer Abend war, der von besonderen Schülerinnen und Schülern inszeniert wurde.