„GiroCents“, das Kundenspendenprogramm der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), ging am Donnerstagnachmittag im Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld in die nunmehr sechste Runde. Mittlerweile lassen sich gut 2000 KSK-Kunden monatlich ihre Centbeträge vom Girokonto abbuchen und stimmen anschließend online ab, welcher Verein oder welcher Institution ihre Zuwendung erhalten soll. „Die Zahl derer, die mitmachen, wächst fast täglich“, berichtete Rita Witt, Direktorin des Zentralbereichs Vorstandsstab der KSK. Witt bedankte sich zunächst bei Schulentwicklungskoordinatorin Marlis Knoll, Claudia Retz-Rutter vom Förderverein des HJK und Schulleiter Heinrich Latz für die Einladung in die stilvolle hauseigene Lehrerbibliothek. „Das ist unsere Gegenleistung für die großzügige Spende vom vergangenen Jahr“, betonte Marlis Knoll.
Rita Witt und ihre Kollegen Iris Esselborn und Sebastian Thur hatten gleich vier rote Sparschweinchen dabei, die sie an die Teilnehmer der letzten „GiroCents“-Runde verteilten. „Für den Einzelnen sind die Centbeträge, die er am Ende des Monats spendet, kaum spürbar“, so Witt. In der Summe aber machten diese mittlerweile schon über 5000 Euro pro Halbjahr aus.
Auf Platz eins wählten die Kunden im letzten Halbjahr 2016 den Städtischen Kindergarten „Kleine Freunde“ aus Zülpich-Hoven, der sich über 1500 Euro freuen durfte. Der Kiga möchte mit dem Geld eine Bewegungsbaustelle mit Schaumstoffelementen errichten. 1400 Euro gingen an den AWO Regionalverband Erft-Swist und Euskirchen für das Projekt „Pides“. „Menschen über 50 Jahre helfen dabei mit ihrer Lebenserfahrung jungen Leuten beim Übergang von der Schule in den Beruf“, so Ute Bauer-Peil. Bei „Pides“ sei man individuell und flexibel, könne eine 1:1‑Unterstützuung leisten und beim Sprachtraining helfen. „Wir machen das schon seit zehn Jahren, verfügen aber über keine geregelte Finanzierung“, so Bauer-Peil, die sich daher über die Unterstützung von „GiroCents“ besonders freute.
Freude kam auch bei Rita Gerdemann vom Verein „Donum Vitae“ im Kreis Euskirchen auf, die 1200 Euro erhielt. „Wir leisten keinesfalls nur Schwangerschaftskonfliktberatung, wie das oft zu hören ist, sondern beraten weitaus mehr junge Familien, die sich bewusst für ein Kind entschieden haben, dabei jedoch staatliche Hilfe benötigen“, so Gerdemann. Das Geld wolle man für die Präventionsarbeit in Schulen verwenden. „Unsere Zielgruppen sind dabei Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen, die wir getrennt nach Jungen und Mädchen aufklären“, so Gerdemann weiter. Denn auch wenn diese Klientel immer vorgebe, bereits alles zu wissen, so erweise sich dieses Wissen bei näherer Betrachtung doch oft als sehr fragmentarisch. Präventionsarbeit fände an allen Schulen statt, auch an Förderschulen. „Ein besonderer Fond steht bei uns auch für die Beratung von Flüchtlingsfrauen bereit. Hier hat uns die KSK im vergangenen Jahr mit 2000 Euro unter die Arme gegriffen“, berichtete Gerdemann.
1100 Euro gingen schließlich an „treffPUNKT“, Euskirchener Gemeinschaft für sozialpsychiatrische Hilfe. Das Geld soll für Wiedereingliederungsmaßnahmen von psychisch Kranken verwendet werden.
Anschließend stellte Rita Witt die neuen Bewerber für die „GiroCents“ im ersten Halbjahr 2017 vor. Der Erste Beigeordnete der Stadt Euskirchen, Johannes Winckler, bewarb sich mit der Bürgerstiftung „Wir für EUch“. „Wir sind noch eine ganz junge Stiftung und möchten zunächst einmal in der Kreisstadt bekannter werden“, so Winckler. Ziel der Stiftung sei es unter anderem, die Integration vor Ort zu unterstützen und für mehr Achtung zwischen den Menschen zu sorgen.
Johanna Bronner warf ihren Hut für die DRK-Kita in Derkum in den Ring. „Unsere Einrichtung ist bereits 42 Jahre alt und als DRK-Kita können wir uns über eine mangelnde Unterstützung eigentlich nicht beklagen, aber für den Gymnastikunterricht benötigen wir dringend Reifen, Keulen und Tücher, die das Budget derzeit nicht hergibt“, so Bronner.
Auch der Spiel- und Sportverein Gemünd 1987 benötigt Unterstützung. Die erste Vorsitzende Susanne Hahn und ihre Stellvertreterin Katharina Herbrand berichteten, dass sie gerne eine Cycling-Gruppe gründen würden und dafür zehn Standräder benötigten. „Mit diesem Projekt wollen wir eine breite Öffentlichkeit ansprechen, vor allem auch Männer, die sich in unserem Verein etwas rarmachen“, so Hahn. Der vierköpfige Frauenvorstand habe bereits Angebote wie Rückenschule, Step-Aerobic, Laufen und Kindersport auf die Beine gestellt.
Weiterhin
bewarb sich der Schwimm- und Sportverein Vogelsang um „GiroCents“. Vereinsvorsitzender Helmut Peters musste allerdings krankheitshalber seine Projektvorstellung kurzfristig absagen. Rita Witt sprang jedoch in die Bresche und lobte den mitgliederstarken Verein vor allem für seine vorbildlich gelebte Gemeinschaftlichkeit und war sich sicher, dass man die finanzielle Unterstützung so oder so gebrauchen könne.
„Die Zuwendungen aus den »GiroCents« sind übrigens gänzlich unabhängig von unserer Kultur- und Sportstiftung sowie unserer Bürgerstiftung“, betonte Witt abschließend und forderte alle neuen Teilnehmer sowie die, die bereits in den Genuss des Kundenspendenprogramms gekommen waren, auf, auch dort wieder förderungswürdige Projektideen einzureichen.
Infos und Abstimmungsergebnisse rund um „GiroCents“ erhält man hier.