1. Halbjahr2014/2015DeutschSchuljahre

Im Deutsch­un­ter­richt der Klas­se 8b wur­de in den letz­ten Wochen der Jugend­ro­man “Like me — Jeder Klick zählt” von Tho­mas Fei­bel bespro­chen. Der Roman han­delt von Jana, die neu in Karos Klas­se kommt und in ihrer gan­zen Art beson­ders cool ist, sodass sie von allen bewun­dert wird. Jana ist sehr aktiv im sozia­len Netz­werk “ON” und sam­melt durch ihre gepos­te­ten Bil­der und Vide­os flei­ßig Punk­te, um einen Wett­be­werb zu gewin­nen, durch den man Mode­ra­to­rin einer “ON-Show” wer­den kann. Um ihr Ziel zu errei­chen, sind ihre alle Mit­tel und Wege recht. Auch Karo lässt sich von dem gna­den­lo­sen Kampf um die ON-Sym­pa­thie­punk­te anste­cken, sodass aus dem anfäng­li­chen Spiel bit­te­rer Ernst wird, bei dem Freund­schaft und Respekt ande­ren Men­schen gegen­über zur Neben­sa­che wer­den.
Durch die Bespre­chung des Romans ent­stand in der Klas­se 8b die Idee, eine Woche auf ver­schie­de­ne For­men von Medi­en zu ver­zich­ten. Jeder Schü­ler ent­schied für sich, auf wel­che Medi­en er ver­zich­ten woll­te, da es in ers­ter Linie dar­um gehen soll­te, das eige­ne Nut­zungs­ver­hal­ten zu über­prü­fen. Natür­lich muss­te auch Herr Schmitz, der Deutsch­leh­rer der 8b, mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­hen und ver­zich­te­te so eine Woche auf Fern­se­her, Whats­App, Face­book und jeg­li­che Form der (pri­va­ten) Inter­net­nut­zung.
Die abschlie­ßen­de Bespre­chung hat gezeigt, dass es für alle Schü­ler (und den Leh­rer) eine gro­ße Umstel­lung war, auf ihre gewohn­ten “Neben­be­schäf­ti­gun­gen” zu ver­zich­ten, sodass auch nicht alle bis zum Ende durch­ge­hal­ten haben. Ins­ge­samt war die­ses klei­ne “Pro­jekt” jedoch sehr hilf­reich, um zu erfah­ren, wel­chen Stel­len­wert media­le Ange­bo­te heut­zu­ta­ge haben und was man alles (nicht) machen kann, wenn man sei­ne Nut­zungs­ge­wohn­hei­ten ändert.

Schü­ler­aus­sa­gen zu ihren Erfah­run­gen:

“Ich habe auf Fern­se­hen, Lap­top und alle Apps (außer Whats­App) ver­zich­tet. Außer­dem habe ich auf Musik auf dem Han­dy ver­zich­tet, was schon zur Gewohn­heit gewor­den ist. Es fiel mir nicht leicht, aber irgend­wie habe ich es doch geschafft. Ich habe gemerkt, beson­ders am Wochen­en­de, wie sehr ich von allen tech­ni­schen Gerä­ten abhän­gig bin und bin jetzt froh, dass ich es wie­der frei nut­zen kann. In der nächs­ten Zeit wer­de ich per­sön­lich mehr dar­auf ach­ten, weni­ger am Fern­se­her und Lap­top zu sein und dafür mehr zu lesen.” (Char­lot­ta)
“Am ers­ten Tag unse­res Pro­jekts fiel es mir per­sön­lich nicht so schwer. Am Wochen­en­de war es jedoch sehr schwer zu ver­zich­ten. Mei­ne Mut­ter mein­te jedoch, sie fin­de es sehr gut, da ich abends frü­her ein­ge­schla­fen sei und mor­gens nicht so lan­ge im Bett gele­gen habe.” (Kirs­ten)
“Bis zum Wochen­en­de habe ich gut durch­ge­hal­ten, aber durch die Bun­des­li­ga bin ich schwach gewor­den und habe Fern­se­her geschaut. Danach habe ich immer weni­ger dar­auf geach­tet und immer mehr Medi­en ganz nor­mal genutzt.” (Juli­an)
“Anfangs war es schwie­rig, wenn man am aus­ge­schal­te­ten Han­dy vor­bei­lief und es in den Fin­gern krib­bel­te, um es anzu­schal­ten und zu schau­en ob man neue Nach­rich­ten hat. Doch nach drei, vier Tagen war es gar nicht mehr so schlimm ohne Nach­rich­ten­kon­takt zu sein, weil die viel stär­ke­re Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Fami­lie und Freun­den dies über­la­ger­te. Es war ins­ge­samt eine tol­le Erfah­rung, die mich zu der Erkennt­nis gebracht hat, dass es viel schö­ner ist, sich mit sei­nen Mit­men­schen zu unter­hal­ten und die­se rich­tig wahr­zu­neh­men, anstatt alle 2 Minu­ten aufs Han­dy zu gucken, ob die- / der­je­ni­ge, mit der / dem man gera­de schreibt einem geant­wor­tet hat. An für sich kann man jedem emp­feh­len eine sol­che “Non-media­le Woche” zu star­ten und ein­fach auf die wirk­lich viel schö­ne­ren und inter­es­san­te­ren Din­ge im Leben zu ach­ten als immer nur aufs Han­dy.” (Nina)
“Ins­be­son­de­re am Wochen­en­de fiel es mir schwer auf Medi­en zu ver­zich­ten und mei­ne Zeit mit ande­ren Din­gen zu ver­trei­ben, doch letzt­end­lich fie­len mir die feh­len­den Medi­en nicht mehr auf. Die­ses Pro­jekt gab mir die Zeit für Din­ge, für die ich mir nor­ma­ler­wei­se wenig Zeit neh­me, wie zum Bei­spiel ein Buch zu lesen oder im Haus­halt zu hel­fen. Im Nach­hin­ein ist mir auf­ge­fal­len, dass ich mir auch im All­tag mehr Zeit für Freun­de und ande­re Inter­es­sen genom­men habe.” (Lara)