Schuljahre

Am ver­gan­ge­nen Mitt­woch­abend, 05.04.2017, hat­te das Her­mann-Josef-Kol­leg den gemein­nüt­zi­gen Ver­ein LVB Ler­nen e.V. zu dem Vor­trag „Das Ler­nen ler­nen” in die Stein­fel­der Aula ein­ge­la­den. Über 150 inter­es­sier­te Eltern und Mit­glie­der des Leh­rer­kol­le­gi­ums nutz­ten das kos­ten­lo­se Ange­bot und kamen um 19.00 Uhr zum Vor­trag des Refe­ren­ten Jür­gen Möl­ler.
Zunächst gab der Refe­rent den Zuhö­rern Ein­bli­cke dar­in, wie das mensch­li­che Gehirn beim Ler­nen funk­tio­niert, um anschlie­ßend dar­aus Lern­me­tho­den und ‑tech­ni­ken abzu­lei­ten, die unse­re Kin­der dau­er­haft zu bes­se­ren Lern­erfol­gen füh­ren kön­nen. Dabei spie­len eine kla­re Struk­tu­rie­rung des Lern­stof­fes, die Visua­li­sie­rung und die sys­te­ma­ti­sche Wie­der­ho­lung ganz wesent­li­che Rol­len.
Wer im Vor­feld eine tro­cke­ne, mit Theo­rie über­frach­te­te Vor­le­sung befürch­tet hat­te, sah sich getäuscht. Der Refe­rent prä­sen­tier­te sei­nen Vor­trag unter akti­vem Ein­be­zug der Zuhö­rer­schaft über­aus kurz­wei­lig, inter­es­sant und lebens­nah, aber gleich­zei­tig ein­gän­gig und lehr­reich.
Im zwei­ten Teil ver­an­schau­lich­te der Refe­rent vier unter­schied­li­che Lern­ty­pen, in denen sich auch die Eltern und Leh­rer schmun­zelnd wie­der­erkann­ten: logisch-abs­trakt, sicher­heits­lie­bend, emo­tio­nal und krea­tiv-chao­tisch. Dabei wur­de ihnen bewusst, wel­chem Lern­typ ihre Kin­der bzw. Schü­ler ent­spre­chen, wie sie ler­nen oder was den Lern­erfolg ver­hin­dert und wie man sie am bes­ten unter­stützt. Eine gro­ße Rol­le spie­len dabei die zwi­schen­mensch­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on und die rich­ti­ge Moti­va­ti­on. Denn was das eine Kind zum Ler­nen moti­viert, kann sich bei einem ande­ren Lern­typ durch­aus als Brems­klotz erwei­sen.
Aus­nahms­los in allen Rück­mel­dun­gen zeig­ten sich Eltern und Kol­le­gen von dem Vor­trag sehr ange­tan. Denn es gelang Jür­gen Möl­ler sowohl inhalt­lich als auch durch sein rhe­to­ri­sches Geschick sehr gut, die Zuhö­rer in sei­nen Bann zu zie­hen und zwei Stun­den lang nach dem Mot­to „pro­des­se et delec­ta­re“ bes­tens zu unter­hal­ten und für die Wich­tig­keit des The­mas „Ler­nen ler­nen” zu sen­si­bi­li­sie­ren.
Daher kann man den Vor­trag ruhi­gen Gewis­sens wärms­tens wei­ter­emp­feh­len. Wenn man nur den Aspekt des lern­ty­pen­ge­rech­ten Ler­nens betrach­tet und davon aus­geht, dass Eltern und Kol­le­gi­um nur einen Teil der gewon­ne­nen Erkennt­nis­se in der all­täg­li­chen Pra­xis beach­ten und umset­zen, so wäre vor allem denen gehol­fen, um die sich alles dreht, näm­lich unse­ren Kin­dern.