Schuljahre

Wer durs­tig ist, soll trin­ken. Wenn Du Hun­ger hast, mögest Du Dich sat­tes­sen. Im All­tag sind wir es gewohnt, es lau­fen zu las­sen. Im reli­giö­sen Leben schei­nen ande­re Gesetz­mä­ßig­kei­ten gel­ten zu müs­sen. Da soll das Kind bei der Tau­fe mög­lichst nicht nass wer­den. Da gilt auch ein ande­rer Zeit­fak­tor, zwan­zig Minu­ten sind in der Kir­che ver­bracht kei­ne zwan­zig Minu­ten, son­dern gefühlt wie eine knap­pe Stun­de. Got­tes­dienst soll mög­lichst Spaß machen, wäh­rend es sonst nicht viel aus­macht, wenn wir ein­an­der anöden.
„Beden­ke, Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurück­keh­ren wirst.“ Die­ser Satz – ver­bun­den mit der Auf­le­gung der Asche auf den Kopf – kann schon aggres­siv wir­ken. Weil aber der­je­ni­ge, der die Asche aus­teilt, sich auch unter die­sem Dik­tat der Ver­gäng­lich­keit ste­hend weiß, emp­fin­de ich es auch als Wert­schät­zung mei­nes Gegen­übers, als einen Akt der Zunei­gung, der Zärt­lich­keit gar. Auch die­se Lit­ur­gie mit dem Real­sym­bol Asche darf der Wahr­heit mensch­li­cher Ver­fasst­heit wil­len in schlich­ter Fei­er­lich­keit gestal­tet wer­den. Musik spielt dabei eine gro­ße Rol­le. Schön, dass Herr Gerd Weim­bs es immer wie­der schafft, mit sei­ner Folk AG instru­men­tal und vocal die­sen Bei­trag zu leis­ten, drei­mal hin­ter­ein­an­der.
(P. Hein­rich, Foto: Mar­lis Knoll)