1. Halbjahr2015/2016Schuljahre

Am 19. Sep­tem­ber 2015 fand erst­ma­lig der “Fla­me for Peace” — Frie­dens­lauf nach Vogel­sang statt. Dar­an nah­men auch Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen des Her­mann-Josef-Kol­legs teil. Ins­ge­samt 18 Frie­dens­läu­fer star­te­ten ihre Wan­de­rung zum Pro­test gegen Krieg, Ras­sis­mus und Aus­gren­zung in der Basi­li­ka in Stein­feld. Der Weg führ­te sie zunächst zu der Osma­ni­schen Her­ber­ge in Söten­ich und ihrem Her­bergs­va­ter Ach­med Ada­mak, der dort für das Vor­be­ten zustän­dig ist. Herr Ada­mak sprach über die Osma­ni­sche Her­ber­ge, aber auch über das momen­ta­ne Flücht­lings­pro­blem und den schlim­men Unfall in Mek­ka. Außer­dem bete­te er mit den Teil­neh­mern des Frie­dens­laufs mus­li­mi­sche Gebe­te und trank mit ihnen gemein­sam Tee.
Durch Wäl­der und Fel­der, über Ber­ge und Täler wur­de die Wan­de­rung nach Gemünd fort­ge­setzt, wo Han­na und Geor­ge Miley bereits auf dem jüdi­schen Fried­hof war­te­ten. Han­na Miley, die 1932 in Gemünd gebo­ren wur­de, ist Jüdin. Sie ver­lor ihre Eltern und ihren bes­ten Freund in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern der Natio­nal­so­zia­lis­ten. Ihren Eltern hat sie einen Gedenk­stein auf dem Jüdi­schen Fried­hof gewid­met. Ihr Freund Kurt ist auf einem wei­te­ren Gedenk­stein auf dem Fried­hof ver­ewigt. Han­na Miley konn­te mit einem der letz­ten Züge 1939 nach Lon­don ent­kom­men. Sie erzähl­te den Teil­neh­mern des Frie­dens­laufs von ihrem Weg und wie sie Deutsch­land und den Deut­schen ver­zie­hen hat. Außer­dem wur­de gemein­sam ein Gebet für die Eifel gespro­chen und aus ihrem Buch “Mei­ne Kro­ne in der Asche” vor­ge­le­sen. In die­sem geht es dar­um, wie sie her­aus­ge­fun­den hat, was mit ihrer Fami­lie pas­siert ist.
Der Berg nach Vogel­sang wur­de bis Mors­bach mit dem Bus bewäl­tigt, anschlie­ßend wur­de dann aber noch bis zur ehe­ma­li­gen Ordens­burg Vogel­sang gewan­dert. Dort hat­te Vogel­sang IP Flücht­lin­ge und Inter­es­sier­te zu einer Fei­er des UN-Welt­frie­dens­ta­ges ein­ge­la­den, wel­che aus Musik, Sport und gesel­li­gem Mit­ein­an­der bestand. Bei der Ankunft in Vogel­sang war­te­ten schon rund 100 Per­so­nen auf die Ankunft der “Fla­me for Peace”, die von Läu­fern aus Aachen, Düren und Vos­senack nach Vogel­sang getra­gen wur­de. Als die­se dann mit Ver­spä­tung ein­tra­fen, tanz­ten und san­gen die Flücht­lin­ge, die Läu­fer und Wan­de­rer in einem gro­ßen Kreis zusam­men. Das Fest wur­de mit Anspra­chen von einem Pro­tes­tan­ten, einem Bud­dhis­ten sowie einem Mos­lem und einem Katho­li­ken wei­ter­ge­führt. Am Ende des Fes­tes wur­de noch im Gedan­ken des Fes­tes und des Tages “Frie­den, Akzep­tanz und Mit­ein­an­der” mit Musik und Tanz wei­ter gefei­ert.
E. Sprun­kel (Q1)