„Das Hermann-Josef-Kolleg hat den ‚Stresstest‘ bravourös bestanden.“ So lautet das erfreuliche Resümee des Bonner Schul-Experten Wolf Krämer-Mandeau nach einer von ihm durchgeführten Schüler- und Elternbefragung. Krämer-Mandeau, Leiter der Projektgruppe „biregio“ (Bildung und Region), der über einen langjährigen Erfahrungsschatz im Bereich der Schulentwicklung verfügt und auch als Überbringer „unbequemer“ Nachrichten bekannt ist, hatte für das Steinfelder Gymnasium eine klare Botschaft. „Die Substanz Ihrer Schule bietet gute Voraussetzungen, um auch in Zukunft im harten Kampf um die Schüler bestehen zu können“, sagte er bei der Vorstellung der Ergebnisse in der Aula des HJK vor dem versammelten Lehrerkollegium, Vertretern von Vorstand und Kuratorium der Stiftung Kloster Steinfeld sowie des Salvatorianer-Ordens und interessierten Eltern.
Befragt worden waren Schüler der Jahrgangsstufen 6 und 9 sowie Eltern der Jahrgänge 5 und 6. Schon der Rücklauf von fast 90 Prozent auswertbarer Fragebögen sei für eine anonyme Befragung „extrem hoch“ gewesen, berichtete Krämer-Mandeau. Sehen lassen können sich die Ergebnisse allemal. Durch die Bank gab es überwiegend „gute“ bis „sehr gute“ Bewertungen in nahezu allen Punkten. Mehr als 70 Prozent der Eltern gaben an, ihre ersten Eindrücke deckten sich mit ihren Erwartungen, während 24 Prozent die Schule sogar „noch besser als erwartet“ finden.
Die Entscheidung für das HJK traf die große Mehrheit, nämlich 83,3 Prozent, im vierten Schuljahr. Dabei war vor allem der Rat der Grundschule ausschlaggebend. 45 Prozent aller Eltern vertrauten dieser Empfehlung, während die übrigen angaben, ihnen sei der Rat von Freunden und Bekannten (10 %), anderen Eltern (9%), Personen, die dem HJK nahe stehen (26 %) und Veranstaltungen des HJK (22 %) wichtig gewesen. „Die Grundschule ist ihr großer Partner in der Region“, stellte Wolf Krämer-Mandeau dazu fest.
Sehr positiv sehen auch die befragten Schüler ihre Schule, wobei die Antworten der Neuntklässler etwas kritischer ausfielen als die der Sechstklässler. „Das könnte dem schwierigen Alter geschuldet sein“, vermutete Biregio-Mitarbeiter Georg Heller, der die Ergebnisse der Schülerbefragung präsentierte. Mehr als 90 Prozent würden das HJK erneut als Schule wählen. Durchgehend sehr gute bis gute Noten gaben die Schüler dem HJK für das Essen in der Mensa, dem Verhältnis zu den Lehrern, der Geschwindigkeit im Umgang mit dem Lernstoff, der Verteilung von Unterricht zu den Pausen, der Pausengestaltung, den zusätzlichen Angeboten und die Ausstattung mit Fachräumen. Ein „Sehr gut“ oder „Gut“ gab es mehrheitlich auch für die Qualität des Unterrichtes (89 %) und die Ausstattung mit Medien (84 %).
Hervorragend schnitten auch in nahezu allen Bereichen die Lehrer und das Sekretariat ab. „Das ist ein absolutes Spitzenergebnis für die Lehrer“, sagte Georg Heller anerkennend. 75 Prozent aller Schüler fühlen sich außerdem fair benotet. Sehr positiv bewerteten die Schüler auch die Atmosphäre am HJK.
Obwohl man mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein könne – oder, wie es Wolf Krämer-Mandeau formulierte: die Sektkorken knallen lassen könne – wolle man sich darauf nicht ausruhen. Latz: „Besser werden kann man immer.“ So habe die Befragung die Erkenntnis geliefert, dass es Verbesserungsbedarf beispielsweise bei der Hausaufgabenbetreuung gebe und bei der Zufriedenheit der Neuntklässler.
Seitens der Stiftung sagte Vorstandsvorsitzender Helmut Lanio die finanzielle Unterstützung des HJK auch für die Zukunft zu. „Angesichts der Entwicklung des HJK in den zurückliegenden Jahren sind wir zuversichtlich, dass die Schule auch im bevorstehenden extremen Wettbewerb bestehen kann“, sagte er vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung und der damit einhergehenden schrumpfenden Schülerzahlen.
Bilder und Text: pp/Agentur ProfiPress