2024/2025

#Bes­ter­Er­sat­zE­ver

Wäh­rend der Ski­frei­zeit 2025 wur­de für uns Schü­ler/-innen der ach­ten Jahr­gangs­stu­fe ein Ersatz­pro­gramm geplant. Viel­leicht meint der ein oder die ande­re, dass wir garan­tiert nicht so viel Spaß hat­ten wie die Schü­ler/-innen, die mit auf Ski­frei­zeit gefah­ren sind, aber da irren sich die­je­ni­gen signi­fi­kant.

Als ers­ten Punkt auf unse­rem Ablauf­plan hat unse­re Schul­so­zi­al­ar­bei­te­rin Frau Bozis einen tol­len Plan aus­ge­ar­bei­tet. Anfangs war ich skep­tisch bei dem Gedan­ken mit meh­re­ren Kin­dern aus ande­ren Klas­sen die­sen Tag zu ver­brin­gen, aber nach meh­re­ren Ken­nen­lern- und Koope­ra­ti­ons­spie­len war das Eis gebro­chen. Dar­auf­hin haben wir an einem sehr lehr­rei­chen Crash-Kurs zu men­ta­ler und geis­ti­ger Gesund­heit teil­ge­nom­men, bei dem wir die Gele­gen­heit hat­ten, eini­ge Inter­es­san­te Fak­ten auf­zu­neh­men. 

Die Woche hat mit einem schö­nen Tag begon­nen.

Am nächs­ten Mor­gen stand eine Wan­de­rung von unse­rem Gym­na­si­um bis nach Urft an. Das hört sich viel­leicht anstren­gend an, jedoch haben wir es über­lebt und das nicht ohne Spaß und aus­ge­las­se­ne Gesprä­che, die sich durch die gan­ze Woche gezo­gen haben.

Von dort haben wir schließ­lich den Bus nach Eus­kir­chen und den Zug nach Bonn genom­men und sind mit der U‑Bahn schnell am Haus der Geschich­te ange­kom­men. Dort hat uns eine net­te Muse­ums­füh­re­rin (aus daten­schutz­recht­li­chen Grün­den ist mir ihr Name ent­fal­len) eine Füh­rung durch ihre Aus­tel­lung gege­ben. Die­se trägt den Namen “Nach Hit­ler” und the­ma­ti­siert, wie der Name bereits ver­rät, die Zeit nach dem 2. Welt­krieg. Die Aus­stel­lung war unter ande­rem äußerst inter­es­sant, da The­men auf­ge­kom­men sind, die so noch gar nicht im Unter­richt behan­delt wur­den. Vie­les, was damals pas­siert ist, fand sogar vor den Augen der Bevöl­ke­rung statt. Dies war sehr bewe­gend und wür­de eines wei­te­ren Berichts wür­dig sein.

Nach der Aus­tel­lung hat­ten wir noch andert­halb Stun­den Zeit, um in Bonn ein­kau­fen oder essen zu gehen und haben uns dann auf den Weg nach Hau­se gemacht. 

Auch den Tag dar­auf sind wir wie­der von Stein­feld nach Urft gewan­dert und reis­ten wei­ter, per Bus und Zug. Dies­mal war unser Ziel das EL-DE Haus in Köln, eine ehe­ma­li­ge GESTA­PO (gehei­me Staats­po­li­zei) Zen­tra­le. Auch dort geht es um die schreck­li­chen Gescheh­nis­se zu Zei­ten Hit­lers. Wir haben uns dort haupt­säch­lich mit der Jugend beschäf­tigt und wie sie durch den Natio­nal­so­zia­lis­mus beein­flusst wur­de.

Wir sind durch eine Fach­kraft (deren Name mir aus daten­schutz­recht­li­chen Grün­den ent­fal­len ist) gut ange­lei­tet wor­den. Beson­ders span­nend fand ich wie viel Macht die Natio­nal­so­zia­lis­ten durch die Angst der Men­schen erlang­ten.

Und so wie am Tag davor, hat­ten wir sowohl vor- als auch nach der Füh­rung jeweils ca. eine Stun­de Zeit, um die Stadt zu erkun­den, den Magen zu fül­len oder das Geld aus­zu­ge­ben. So hat es ein Schü­ler aus unse­rer Grup­pe getan: Er hat sich einen grü­nen Stress­ball aus Gum­mi gekauft. Die­ser Ball wur­de kurz dar­auf ein Run­ning-Gag unter uns und er wur­de auf einen kurio­sen Namen getauft, der groß­zü­gig falsch ver­stan­den wur­de.

Die­se drei Tage waren bereits sehr auf­schluss­reich, aber wir hat­ten ja noch zwei Tage übrig, die viel Lau­fen beinhal­te­ten.

Tag vier begann damit, dass wir den Bus nach Vogel­sang genom­men haben, um den Natio­nal­park zu besu­chen. Vie­le ver­bin­den mit Vogel­sang die Aus­stel­lun­gen zum Natio­nal­so­zia­lis­mus, aber wir waren nicht dafür gekom­men. Nein, Georg Topo­row­sky und Frank Rost von der Seel­sor­ge Natio­nal­park Eifel+Vogelsang haben für uns eine Rou­te durch die Natur geplant.

Nach einer län­ge­ren Wan­de­rung und meh­re­ren Ver­schnauf­pau­sen sind wir dann an einem klei­nen Camp ange­kom­men, wel­ches wir für die nächs­ten zwei Tage bewohnt haben.

Unse­re Zeit hat damit begon­nen, Bän­ke auf­zu­bau­en und sel­ber Feu­er zu machen, auf dem wir weni­ge Zeit spä­ter Stock­brot geba­cken haben. Ich per­sön­lich fand die­se Zeit sehr abwechs­lungs­reich und eine gute Gele­gen­heit mal aus dem Haus zu kom­men, obwohl ich sagen muss, dass unse­re Rou­ten es ordent­lich in sich hat­ten, zumin­dest in Sachen Anstren­gun­gen.

Am Frei­tag, und somit am letz­ten Tag war unser Start jedoch in Gemünd, anstatt Vogel­sang, wie­der beglei­tet von Georg und Frank. Der Weg war zwar ein wenig län­ger, jedoch haben wir eini­ge Stel­len ent­deckt, die eine atem­be­rau­ben­de Sicht auf den Natio­nal­park gege­ben haben.

Der Tag am Camp war nicht son­der­lich anders als der vor­he­ri­ge. Wir haben wie­der sel­ber Feu­er gemacht (wenn auch mit ein wenig Hil­fe). Doch die­ses Mal nicht für Stock­brot, son­dern für Gemü­se­sup­pe aus der Dose, die auf einem Topf über dem Feu­er zube­rei­tet wur­de.

…Irgend­wie gar nicht so schlecht…

Unse­re Woche hat damit geen­det, dass wir, nur mit zwei Kar­ten und einem Kom­pass bewaff­net, unse­ren Weg nach Gemünd zurück­fin­den muss­ten. Hört sich gar nicht so schwie­rig an? Das ändert sich, wenn man kei­ne Wege oder Pfa­de nut­zen darf. Trotz­dem haben wir es gera­de recht­zei­tig und leben­dig zurück nach Gemünd geschafft, um den Bus noch zu krie­gen.

Schluss­end­lich war die Woche sehr schön und wir hat­ten eine gute Zeit mit­ein­an­der. Vie­le sind als Grup­pe eng zusam­men­ge­wach­sen und haben im Nach­hin­ein noch eine Whats­App- und Nach­rich­ten­grup­pe erstellt. Über eine sol­che Ver­bun­den­heit ist es wert nach­zu­den­ken…

Die Woche war mei­ner Mei­nung nach sehr gut struk­tu­riert und leb­haft gestal­tet. Wir hat­ten viel Spaß und konn­ten somit auch mit den The­men zum zwei­ten Welt­krieg gut umge­hen. Vie­len Dank für den siche­ren Umgang (Anmer­kung der Redak­ti­on).

Was ich mit die­ser Woche ver­bin­de, lässt sich sehr gut mit einem Zitat zusam­men­fas­sen:

“Ganz gleich, wie beschwer­lich das Ges­tern war, stets kannst du im Heu­te von neu­em begin­nen.”  (~Bud­dha)

~Lara Aßel­born 8a, 1.April 2025