1. Halbjahr2015/2016Schuljahre

Das Her­mann-Josef-Kol­leg (HJK) in Stein­feld stellt neue Wei­chen für die Zukunft sei­nes Ange­bots: Das Gym­na­si­um des Sal­va­to­ria­ner-Ordens hat begon­nen, sei­ne Schü­ler mit iPads aus­zu­stat­ten und ermög­licht ihnen mit den hand­li­chen Tablet-Com­pu­tern des Apple-Kon­zerns ganz neue Dimen­sio­nen des Ler­nens. Im Kreis Eus­kir­chen ist das HJK damit die Vor­zei­ge­schu­le in Sachen IT.
Wich­tig ist den Ver­ant­wort­li­chen dabei der wohl über­leg­te Umgang mit der neu­en Tech­nik. „Die Gerä­te wer­den nicht Inhalt des Unter­rich­tes, son­dern da ein­ge­setzt, wo es sinn­voll erscheint“, betont stell­ver­tre­ten­der Schul­lei­ter Wil­li Frau­en­rath die Absicht, das neue Medi­um mit Ver­stand und Ver­nunft in den Unter­richt zu inte­grie­ren. Wobei der Begriff „neu­es Medi­um“ für alt­ge­dien­te Päd­ago­gen noch Bestand hat; für Schü­ler, die größ­ten­teils mit Smart­phone und Com­pu­ter auf­wach­sen, ist das iPad eine wei­te­re Erfah­rung in der vir­tu­el­len Welt.
Der Ein­satz der iPads, so Frau­en­rath, habe sowohl tech­ni­schen als auch päd­ago­gi­schen Nut­zen: Zum einen wür­den die Schü­ler ler­nen, das Gerät zu beherr­schen. Zum ande­ren wür­den die iPads ein schnel­le­res, geziel­te­res Ler­nen sowie eine beson­ders indi­vi­du­el­le För­de­rung ent­spre­chend den Bedürf­nis­sen des ein­zel­nen Schü­lers viel mehr erlau­ben „als Papier und Zet­tel“. Last but not least könn­ten die Gerä­te auch neu­en Schwung in manch tro­cke­ne Mate­rie brin­gen und dazu füh­ren, dass Schü­ler auch weni­ger belieb­te Auf­ga­ben ger­ne erle­di­gen.
Vor­aus­ge­gan­gen war eine inter­ne Ana­ly­se, an der Leh­rer, Eltern, Schul­trä­ger und der Ehe­ma­li­gen­ver­ein Cate­na betei­ligt waren. Gemein­sam such­ten sie in einer soge­nann­ten „Chan­ge-Manage­ment-Grup­pe“ nach Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten, um das HJK zukunfts­fä­hig zu machen. „Die Schul­ver­net­zung mit W‑Lan in den natur­wis­sen­schaft­li­chen Räu­men und die Aus­stat­tung mit Bea­mern und Lap­tops war ein ers­ter Ansatz“, blickt Frau­en­rath zurück. Mitt­ler­wei­le ist fast die gesam­te Schu­le „ver­ka­belt“, damit die neue Tech­nik Ein­zug hal­ten konn­te. Alle 47 Leh­rer wur­den ent­spre­chend geschult. „Auch in den ein­zel­nen Fach­grup­pen, um zu sehen: Was kann das iPad im Deutsch- oder im Mathe-Unter­richt“, so Leh­rer Micha­el Schmitz.
Zur Vor­be­rei­tung auf das iPad-Pro­jekt gab es Tref­fen mit Exper­ten des Apple-Kon­zerns und Besu­che an drei Schu­len, die bereits mit iPads arbei­ten. Das Köl­ner Kai­se­rin-Augus­ta-Gym­na­si­um als eine der ers­ten mit iPads aus­ge­stat­te­ten Schu­len Deutsch­lands, die Euro­pa­schu­le Bonn und das Pri­vat­in­ter­nat Vil­la Wewers­busch in Vel­bert waren ger­ne bereit, von ihren Erfah­run­gen zu berich­ten. Danach gab es eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung für die Eltern. „Die Mehr­heit sprach sich deut­lich dafür aus, den neu­en Weg für die Zukunft zu beschrei­ten“, berich­tet Wil­li Frau­en­rath.
Frau­en­rath selbst schwärmt von den „wun­der­ba­ren und unend­lich viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten“, die das neue Medi­en­kon­zept bie­te, gleich­wohl beto­nend, dass der klas­si­sche Unter­richt kei­nes­wegs pas­sé sei. „Die iPads sind nur ein Medi­um.“ Aber eines, das dank unzäh­li­ger Apps im Bil­dungs­be­reich ungleich mehr Mög­lich­kei­ten eröff­ne als jedes Lehr­buch. „Es wird aber auch immer noch Unter­richts­pha­sen geben, in denen die Gerä­te nicht zum Ein­satz kom­men“, ergänzt Micha­el Schmitz.
Ange­lau­fen ist nun mit 140 Gerä­ten eine ein­jäh­ri­ge kos­ten­lo­se Test­pha­se, in der das Sal­va­to­ria­ner Gym­na­si­um, die Stif­tung Klos­ter Stein­feld und die Cate­na die Finan­zie­rung sicher­stel­len. Außer den Leh­rern erhiel­ten alle Siebt­kläss­ler iPads. Hin­zu kommt ein Pool von 32 Gerä­ten, die nach Bedarf von den ande­ren Klas­sen genutzt wer­den kön­nen. Soll­te das ers­te Jahr als Erfolg gewer­tet wer­den kön­nen, wird das Kon­zept auf die ande­ren Jahr­gangs­stu­fen wei­ter­ent­wi­ckelt und aus­ge­baut.
Einen wei­te­ren Aspekt gibt es, der in den Augen der Ver­ant­wort­li­chen eben­falls ein gewich­ti­ges Argu­ment für die Anschaf­fung der Gerä­te dar­stellt. „Neben all den Vor­tei­len des E‑Learnings geht es uns auch dar­um, den Kin­dern und Jugend­li­chen einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit den Gerä­ten und Medi­en­kom­pe­tenz zu ver­mit­teln“, erklärt der stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­ter. Um even­tu­el­lem Miss­brauch vor­zu­beu­gen, sei­en die Leh­rer befugt, in die Gerä­te ein­zu­se­hen. Die­se wür­den zudem mit hoch­wer­ti­gen Jugend­schutz­fil­tern ver­se­hen. „Die Schu­le behält die Ober­hand“, so Wil­li Frau­en­rath.
Wenn das Her­mann-Josef-Kol­leg am Sams­tag, 5. Dezem­ber, ab 9 Uhr sei­ne Pfor­ten zum „Tag der offe­nen Tür“ öff­net, kön­nen sich die Grund­schü­ler und ihre Eltern und natür­lich alle ande­ren Besu­cher über die Mög­lich­kei­ten des inter­ak­ti­ven Ler­nens mit den iPads infor­mie­ren.
pp/Agentur Pro­fi­Press