Nach anfänglichen Komplikationen, wegen eines ausgefallenen Zuges, konnte die Exkursion der Philosophiekurse der Q1 am 6. Juni 2019 mit Frau Baumeister und Frau Wollgarten starten. Pünktlich zum Start um 10 Uhr kamen die 26 SchülerInnen nach der Zugfahrt und einem kurzen Fußweg an der Lutherkirche in Köln an.
Das internationale Festival der Philosophie bot auch dieses Jahr wieder viele Aktivitäten für Schülergruppen an. Unter anderem den von uns gewählten Vortrag zu dem Thema „ ‚Fick dich, du Hurensohn!’ – Gangsta-Rap und Ethik“.
Doch bei dem Vortrag handelte es sich nicht um stilles Zuhören, sondern um eine lockere Diskussionsrunde, in der jeder seine persönliche Meinung und eigenen Gedanken zu dem Thema mit den anderen Schülern, Studenten und Lehrern teilen konnte.
Geleitet wurde die Diskussionsrunde von Stephan Versin und Hannes Loh, die immer wieder Videos, Clips, Zitate und Meinungen als Input zeigten und dazu ethische Fragen stellten, die zu einem regen Austausch von Meinungen, Gedanken und Erfahrungen aller SchülerInnen führten. Dabei war eine der Grundfragen, ob man Gangsta-Rap als Kunst bzw. Spaß sehen kann oder als gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Während der gesamten Diskussion durchleuchteten wir verschiedene Bereiche des Gangsta-Raps, weshalb die unterschiedlichsten ethisch-moralischen Fragen aufkamen:
„Kann man so etwas in der Schule zeigen? Und wenn ja, ab welcher Klasse?“,
„Ist es weibliches Empowerment, also eine Strategie, wenn Frauen sich gegenseitig mit beleidigenden Wörtern in Songs oder im Alltag bezeichnen? Und wie wird das bei den Männern gesehen?“,
„Ist es überhaupt möglich die Person und den Künstler von einander zu trennen?“,
„Wie wirkt sich Gangsta-Rap auf die ethisch-moralische Urteilsbildung von Jugendlichen aus?“
Bei diesen ganzen Fragen kam man auch schnell auf die Thematiken Sexismus und Rassismus, die unter anderem anhand eines Rap-Battles diskutiert wurden. Begleitet wurden diese Themen von den Fragen, ob Rassismus durch diese Art von Beleidigen größer wird, wo die Grenzen sind und somit der Spaß aufhört und ob man überhaupt Rassismus intelligent kontern kann.
Auch die Verantwortung, die LehrerInnen dabei tragen, wenn sie mit Schülern über dieses Thema sprechen, wurde thematisiert. Nach einer guten Stunde war die Diskussion auch schon zu Ende, obwohl man sicherlich noch lange über dieses Thema hätte reden können.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass es ein sehr interessanter und spannender Vormittag war, an dem wir Philosophie auf eine ganz neue Art und Weise, anhand eines aktuellen Themas, erleben und erfahren durften.
Lisa Geschwind, Q1