Auch in diesem Jahr fuhren Schülerinnen und Schüler des Hermann-Josef-Kollegs mit ihren Fachlehrerinnen Nicole Schmatz und Regine Wollgarten nach Köln, um an Diskussionen zu aktuellen philosophischen Themen teilzunehmen. Dr. Janina Sombetzki von der Universität Kiel führte in die Thematik ein, indem sie fragte: “Können Roboter Verantwortung tragen, können Maschinen autonome Entscheidungen treffen und haben Roboter Rechte oder Pflichten?” Immer mit anwesend war ein kleiner Affenroboter, der zur Bespaßung von Kindern eingesetzt werden kann. Berührte man spezielle Sensoren, kullerten seine großen Augen oder er gab niedliche Geräusche, sogar Worte von sich. Ein echter Roboterfreund.
Zur Veranschaulichung der philosophischen Problematik wurden zwei Bobby Cars auf die Bühne gestellt, das eine wurde Kant-Auto bezeichnet und das andere das Utilitarismus-Auto. Zwei Schüler von unterschiedlichen Schulen kamen auf die Bühne und mussten Rollen spielen. Es wurde folgende Szene gespielt: Ein Schüler fährt einen Kinderwagen mit dem Roboteräffchen, das ein Kind darstellen soll, über die Bühne. Zuerst kommt das Kant-Auto dem Kinderwagen entgegen und kann nicht rechts ausweichen, weil da eine Schlucht ist, sondern höchsten nach links, fährt dann aber gegen einen Baum. Wie würde ein nach Kants moralischen Grundprinzipien programmiertes Kant-Auto in dieser Situation fahren? Die Schüler reagierten mit dem kategorischen Imperativ, bis Annalena aus unserer Gruppe sich meldete und ganz sachlich mitteilte, dass Kant nie in ein solches Auto gestiegen wäre, weil er die Mündigkeit des Menschen nie an ein Auto abgegeben hätte. Es gab Applaus für dieses starke Gegenargument. Von da an hieß die Sitzreihe mit den Steinfelder Schülern das “Bermudadreieck”.
Die Resonanz bei den Schüler war unterschiedlich: Moritz meinte: “Die Phil.Cologne war sehr interessant.” Caroline sah darin eine Thematik, die in der Zukunft eine Rolle spielen wird. Meike fand, dass die Frage keine klare Antworte erhalten habe. Annalena und Nicki beeindruckten die wissenschaftlichen Errungenschaften und damit verbunden die Anbindung an die Moral. Das waren alles Gründe, nächstes Jahr wieder zur Phil. Cologne zu kommen.
Regine Wollgarten