Demeter, Naturland oder EU- Bio Siegel?
Fast jeder kennt sie und einige achten besonders darauf, sie bei ihrem Einkauf zu berücksichtigen. Die Rede ist von „Bio-Siegeln“. Aber wie sinnvoll ist der Einkauf von Bioprodukten und wie aussagekräftig sind diese Label wirklich? Im Folgenden werfen wir einen Blick auf das EU- Bio Siegel und die Siegel von Demeter sowie Naturland und betrachten sowohl ihre positiven als auch die negativen Aspekte.
Beginnend mit dem EU- Bio Siegel lässt sich zunächst festhalten, dass es die gleichen Kriterien bzw. Ansprüche aufweist, wie das deutsche Bio- Siegel, dieses jedoch eine ältere Version darstellt, weshalb oft beide Label auf Produkten zusammen zu sehen sind. Zudem ist es das Siegel, welches am häufigsten im Supermarkt zu finden ist. Dies liegt jedoch an den nicht allzu strengen Regeln, die die Hersteller beachten müssen. Hierbei wird beispielsweise auf artgerechte Tierhaltung geachtet, bei Kontrollen jedoch nicht genauer hingesehen, wie viel Auslauf die Tiere beispielsweise bekommen. Solche Ungenauigkeiten sind auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel bezüglich der ursprünglichen Herkunft von Obst und Gemüse, wiederzufinden, was dieses Siegel zwar zu einem guten Mindeststandard macht, es jedoch in vielen Bereiche aufgrund undetaillierter Kontrolle überholt ist.
Im Gegensatz dazu sind sowohl das Siegel von Demeter als auch das von Naturland um einiges empfehlenswerter. So achten die Landwirte aufgrund der einzuhaltenden Richtlinien von Demeter auf einen ökologisch nachhaltigen Anbau mit selbsthergestellten Düngemitteln, welche die Bodenfruchtbarkeit garantieren sollen. Mit strengen Richtlinien, die über die gesetzliche Anordnung der EG-Öko- Verordnung hinaus gehen, erzeugen die landwirtschaftlichen Betriebe, die sich an die Vorgaben des Verbands halten, sehr nachhaltige Produkte. Hier wird zusätzlich auf das Tierwohl und die artgerechte Haltung der Tiere geachtet.
Ähnlichkeiten dazu weist auch das Siegel Naturland auf, welches ebenfalls klare und strenge Regeln für die artgerechte Haltung der Tiere vorgibt und die Einhaltung dieser auch regelmäßig prüft. Zudem achten die Landwirte, die sich an den Kriterien dieses Siegels orientieren, auf die Eigenherstellung von Futter und an einer sehr geringen Menge an Zusatzstoffen in den hergestellten Produkten. Unter Berücksichtigung der zusätzlichen sozialen Aspekte, wie den Ausschluss von Kinderarbeit und die Wahrung der Menschenrechte (Naturland Fair) und dem Ziel, den ökologischen Landbau weltweit zu fördern, kann man dieses Siegel ebenfalls für sehr sinnvoll und wichtig einstufen.
Zusammenfassend lässt sich nun sagen, dass man die Berücksichtigung von Bioprodukten bei seinem Einkauf immer für sinnvoll erklären kann, jedoch nicht jedes Bio- Siegel gleich gut und bedeutend ist. Auf Grund dessen, dass nicht alle Verbände gleich stark auf die Einhaltung ihrer Richtlinien achten, oder diese nicht streng genug vorgeben, gibt es Bio-Siegel, wie z.B. das EU-Bio Siegel, die zwar nicht schlecht sind, man sich jedoch nach Möglichkeit über bessere Varianten informieren sollte.
(Sina Miebach Q1, Wi)