2. Halbjahr2018/2019

Stu­di­en­fahrt nach Lon­don – aus Leh­rer­per­spek­ti­ve
Bes­ser spät als nie soll­ten doch noch ein paar Sät­ze zu unse­rer Lon­don­fahrt zu lesen sein.
An einem son­ni­gen Sonn­tag­mor­gen war­te­ten 41 Schü­ler sehn­süch­tig auf den Bus, der uns auf die Insel brin­gen soll­te. Aller­dings hat­te der Bus­fah­rer das Berufs­kol­leg in Kall als Treff­punkt anvi­siert und so ging die Rei­se ein wenig ver­spä­tet los, was aber gar nicht schlimm war. Die Stim­mung war super. Die jet­zi­ge Q1 zeig­te sich als äußerst musi­ka­lisch und der Song „Kor­du­la Grün“ ist uns Leh­rern immer noch als Ohr­wurm sehr prä­sent. Ins­be­son­de­re an der Gren­ze prä­sen­tier­te sich unser Bus als rhyth­misch aktiv, da der Bus­fah­rer sei­ne Musik­an­la­ge ent­spre­chend auf­dreh­te. So ging die War­te­zeit sehr beschwingt schnell vor­bei.
Die Über­fahrt war recht win­dig und so blie­ben wir meist in der Fäh­re, obwohl Frau Cla­sen sich schon auf ein Son­nen­bad auf Deck gefreut hat­te. Die Küs­te Eng­lands begrüß­te uns dann aber mit Son­nen­schein und leuch­ten­den Krei­de­fel­sen, die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler flei­ßig foto­gra­fier­ten.
Gegen Abend kamen wir pünkt­lich in Mor­den an, um unse­re Schü­ler der Obhut der Fami­li­en zu über­ge­ben. Das ging sehr sehr schnell und plötz­lich war der Park­platz leer. Nun hieß es für den Bus­fah­rer und uns Leh­rer zu unse­rem Hotel zu fin­den. Wir muss­ten ein Taxi neh­men. Als wir schließ­lich auch unse­re Zim­mer bezo­gen hat­ten, knurr­te unser Magen und wir zogen los, um in einem typisch indi­schen Restau­rant uns zu stär­ken, denn das Pro­gramm des fol­gen­den Tages soll­te wirk­lich ziem­lich straff sein.
Wer sagt, dass Nebel und Regen Lon­don beherr­schen, ist noch nicht auf Stu­di­en­fahrt mit dem Her­mann-Josef-Kol­leg gefah­ren. Bis­her hat­ten wir immer Glück. Bis auf ein paar Wol­ken beglei­te­te uns ste­tig die Son­ne.
Das Lon­don Eye wur­de als ers­te Attrak­ti­on auf­ge­sucht und anschlie­ßend besuch­ten wir die Hou­ses of Par­lia­ment mit Big Ben und West­mins­ter Abbey. Aber bereits die Fahrt in der Tube (Lon­don Under­ground) war ein Erleb­nis für sich. Im Anschluss wur­de das Trans­port­mit­tel gewech­selt und es ging mit einer Boots­fahrt auf der Them­se wei­ter. Ein Spre­cher benann­te alle Sehens­wür­dig­kei­ten und erzähl­te die eine oder ande­re Anek­do­te aus der Geschich­te und dem Leben der Bri­ten. In Green­wich ange­kom­men, gab es erst ein­mal Zeit für eine Mahl­zeit, denn wir hat­ten alle ziem­li­chen Hun­ger. Bis­her gab es noch kei­ne Grup­pe, die der­ma­ßen von Hun­ger und Durst geplagt wur­de. Das Ein­keh­ren in diver­se Star­bucks, Mc Donalds oder ande­re ver­gleich­ba­re Orte war unaus­weich­lich. Der Spruch „Ich brau­che jetzt einen Kaf­fee“, ging teil­wei­se wie ein Echo durch die Grup­pe. In Green­wich besuch­ten wir alle wich­ti­gen Sehens­wür­dig­kei­ten: Cut­ty Sark (ein altes Han­dels­schiff) und das Roy­al Obser­va­to­ry.
Am nächs­ten Tag hieß es wei­te­re High­lights Lon­dons zu besu­chen. Der Buck­ing­ham Palace, Tra­fal­gar Squa­re und das Hard Rock Café stan­den auf der Lis­te. Beein­dru­ckend war auch die Tower Bridge für die Schü­ler, die sie von Innen betrach­ten konn­ten.
Nach zwei vol­len Tagen Pro­gramm wur­de dann das Pro­gramm natur­nä­her und die gesam­te Grup­pe mach­te sich auf den Weg nach Brigh­ton, einer für ihre Kunst- und Musik­sze­ne bekann­ten Stadt im Süden Eng­lands. Nach­dem ein Super­markt geplün­dert und somit die Ver­pfle­gung für den Tag sicher­ge­stellt wur­de, mach­ten sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf, um die Stadt zu ent­de­cken. Neben dem bekann­ten „neu­erbau­ten“ Pier, der nur weni­ge hun­dert Meter von dem im Jah­re 2003 abge­brann­ten Vor­gän­ger zu fin­den ist, war auch der Strand Treff­punkt für eini­ge Grup­pen, die die Son­ne und die Aus­sicht auf den Ärmel­ka­nal genie­ßen konn­ten. Nach etwa zwei­ein­halb Stun­den ging es mit dem Bus wei­ter an die atem­be­rau­ben­de Steil­küs­te Eng­lands, die sich an die­sem Tag auf­grund des per­fek­ten Wet­ters von ihrer bes­ten Sei­te zeig­te. Obwohl sich die Wan­de­rung ent­lang der stei­len Klip­pen über meh­re­re Kilo­me­ter zog, waren alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler begeis­tert. Eini­ge fass­ten sogar den Ent­schluss, die­sen Teil Eng­lands bald wie­der auf­zu­su­chen und die Küs­te mit dem Fahr­rad zu erkun­den. Nach dem doch recht anstren­gen­den Pro­gramm des Tages mach­ten wir uns am frü­hen Abend auf den Weg zurück nach Mor­den, wo bereits die Gast­fa­mi­li­en auf die Schü­le­rin­nen und Schü­ler war­te­ten.
Am letz­ten Tag unse­res Auf­ent­hal­tes in Lon­don tra­fen wir uns erneut zei­tig, um mit der Tube in Rich­tung Dock­lands zu fah­ren, einem Stadt­teil im Osten Lon­dons. Hier schau­ten wir uns die impo­san­ten Gebäu­de an und wur­den dar­über auf­ge­klärt, dass die Docks frü­her ein­mal zum Hafen Lon­dons gehör­ten, der im Zeit­al­ter des Bri­tish Empires der größ­te Hafen der Welt war. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wur­den jedoch zuneh­mend unru­hi­ger, da sie nur dar­auf war­te­ten, „frei­ge­las­sen“ zu wer­den, um Lon­don noch ein­mal unsi­cher zu machen. So teil­te sich die Grup­pe auf und jeder konn­te die Sehens­wür­dig­kei­ten oder Stadt­tei­le besich­ti­gen, die ihn inter­es­sier­ten. Eini­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler folg­ten uns durch den Green­wich foot tun­nel, der unter der Them­se ver­läuft und noch immer von vie­len Ein­hei­mi­schen sowie Tou­ris­ten genutzt wird. Es war schon ein komi­sches Gefühl, zu wis­sen, dass über uns ein Fluss fließt. Letzt­lich haben es aber wie­der alle heil an die Ober­flä­che geschafft. Im Anschluss dar­an such­ten eini­ge die bekann­te Mill­en­ni­um Bridge auf, die auch in Fil­men wie Har­ry Pot­ter zu sehen ist; ande­re brauch­ten zunächst mal wie­der einen Kaf­fee, um den Tag wei­ter krea­tiv gestal­ten zu kön­nen. Eini­ge Schü­ler und Schü­le­rin­nen besuch­ten den M&M Store und ver­sorg­ten sich mit aller­lei Pro­vi­ant für die am nächs­ten Tag anste­hen­de Heim­fahrt.
Am Abend erzähl­ten uns die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die alle pünkt­lich am Treff­punkt erschie­nen – ledig­lich die Leh­rer waren etwas spät dran – begeis­tert von ihrem Tag in Lon­don. Für vie­le war es sicher­lich nicht der letz­te Besuch in der Haupt­stadt Eng­lands.
Begeis­tert, zufrie­den, aber auch etwas trau­rig mach­ten wir uns wie­der auf den Weg nach Dover, um die Fäh­re nach Calais zu errei­chen. Auch am letz­ten Tag spiel­te das Wet­ter mit und wir konn­ten die Über­fahrt genie­ßen. Nach einem obli­ga­to­ri­schen Stopp an der Rast­stel­le bzw. im Bur­ger King, wo sich jeder noch ein­mal mit ordent­lich „Fut­ter“ ver­sor­gen konn­te, näher­ten wir uns wie­der Stein­feld. Konn­te man auf der Hin­fahrt noch eini­ge Gesangs­ta­len­te bestau­nen, so gestal­te­te sich die Rück­fahrt etwas ruhi­ger. Den­noch war die Stim­mung aus­ge­zeich­net. Unter tosen­dem Applaus erreich­ten wir am frü­hen Abend Stein­feld, wo bereits die Eltern auf ihre Kin­der war­te­ten.
Ins­ge­samt war die Fahrt wie­der ein­mal eine außer­or­dent­lich schö­ne Zeit. Die meis­ten Schü­ler hat­ten freund­li­che und herz­li­che Gast­fa­mi­li­en. Dass die eng­li­sche Koch­kunst nicht die bes­te ist, muss man nicht her­vor­he­ben, son­dern ein­fach erle­ben 😉
Wir dan­ken den Schü­lern für eine super schö­ne Fahrt, die uns viel Spaß gemacht hat. Die leuch­ten­den Augen der Schü­ler bestä­tig­ten immer wie­der neu, dass Lon­don und die Steil­küs­ten beson­de­re Orte sind, die man mal gese­hen haben muss.