2024/2025

Zu die­sem Jubi­lä­um kam sogar Bischof Hel­mut Die­ser aus Aachen, der im Got­tes­dienst beson­ders die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ansprach. Er hob das Mit­ein­an­der jun­ger Men­schen her­vor. Vie­le wirk­ten an dem Got­tes­dienst mit, wel­cher von Mar­lis Knoll feder­füh­rend vor­be­rei­tet wor­den war. Musi­ka­lisch reich unter­malt wur­de die Fei­er von der durch vie­le Ehe­ma­li­ge getra­ge­nen und erwei­ter­ten Folk-AG unter Lei­tung von Gerd Weim­bs. Das Schluss­lied ging vie­len unter die Haut, da es noch ein­mal das Mit­ein­an­der in der gan­zen Welt the­ma­ti­sier­te.

Nach einer kur­zen Pau­se zum Orts­wech­sel in die Aula begann der Fest­akt mit der Begrü­ßung durch Schul­lei­ter Tho­mas Frau­en­kron. Geschickt erfass­te er mit der Begrü­ßung der vie­len Gäs­te und Ehren­gäs­te das gan­ze Geflecht, das sich heu­te um eine Schu­le an solch beson­de­rem Stand­ort wie dem des Her­mann-Josef-Kol­legs Stein­feld rankt.

Pro­vin­zi­al Pater Dr. Fried­rich Emde SDS hielt die Anspra­che für die Sal­va­to­ria­ner als Trä­ger des HJK. Er bezog sich auf den Leit­spruch der Schu­le „Tra­di­ti­on trifft Moder­ne“ und die damit zusam­men­hän­gen­den Her­aus­for­de­run­gen. Ihm folg­te eine „live“ geschal­te­te Ver­bin­dung per iPad zu Patrick Bau­er, der sich am Rand des Gum­mi­plat­zes befand. Er zeig­te eine Lin­de, ein Geschenk des Leh­rer­kol­le­gi­ums des HJK an die Sal­va­to­ria­ner, die dort zum Pflan­zen bereit­stand. Mar­cus Michels mode­rier­te auf der Büh­ne und wies dabei auf die robus­te, lang­le­bi­ge Cha­rak­te­ris­tik des Bau­mes mit den duf­ten­den Blü­ten und herz­för­mi­gen Blät­tern hin, die sich sehr gut mit unse­rer Schu­le ver­bin­den las­sen. Er über­reich­te mit Kol­le­gin Yvonne Hüp­gen auch eine gro­ße Gruß­kar­te zu dem Baum­ge­schenk.

Nun end­lich kamen die Klas­sen 6 zu ihrem sehr stim­mungs­vol­len musi­ka­li­schen Auf­tritt, beglei­tet von einer klei­nen Band. Mit neu­em Text und Cho­reo­gra­fie zum Refrain san­gen sie vom gemein­sa­men Fei­ern und ihrer Schu­le teils im Dia­lekt: Su sim­mer all he hin jekum­me…, so spra­chen sie für alle Anwe­sen­den.

Kern des Fest­ak­tes war die Rede mit einem Abriss zur His­to­rie der Schu­le von den ehe­ma­li­gen Schul­lei­tern Hein­rich Latz und Pater Her­mann Preuß­ner SDS. Eigent­lich hat unse­re Schu­le ihre Wur­zeln in Sen­ne­la­ger bei Pader­born. Anfangs ging es haupt­säch­lich um den Nach­wuchs für den Orden, spä­ter dar­um ein Voll­gym­na­si­um für Jun­gen zu wer­den (1961). Mit der Ein­rich­tung der dif­fe­ren­zier­ten Ober­stu­fe (1971) kamen auch Mäd­chen an die Schu­le. Das Stich­wort „Schlie­ßung“ ver­weist eben­so auf die Zeit des Zwei­ten Welt­krie­ges (1940–1945), wie auch auf die Auf­ga­be des Inter­nats­be­trie­bes 2012. Wei­te­re Schwie­rig­kei­ten galt es zu bestehen, aber immer wie­der mit dem Blick vor­aus, was der Schu­le unter ande­rem eine Vor­rei­ter­rol­le in der Digi­ta­li­sie­rung ver­schaff­te. Pater Preuß­ner, Direk­tor von 1989–2006, erzähl­te leben­dig von sei­ner eige­nen Zeit in Stein­feld. Er kam an die Schu­le als Spät­be­ru­fe­ner nach sei­ner Elek­tri­ker-Leh­re, als es noch ein Kon­vikt (1951–1970) für Ordens­an­wär­ter gab. Die Tei­lung Deutsch­lands mach­te sich in der Schu­le zu sei­ner Zeit durch die Ein­stel­lung von sie­ben Leh­rer­kol­le­gen bemerk­bar, die aus dem Ost­teil Deutsch­lands kamen. Nach Pater Preuß­ner folg­te als Direk­tor von 2006–2009 Pater Heri­bert Kersch­ge­ns SDS, der dann von Hein­rich Latz, Schul­lei­ter von 2009 bis 2018, abge­löst wur­de. Ein gemein­sa­mes Foto der vier Schul­lei­ter auf der Büh­ne stand schließ­lich für einen Blick auf mehr als 60 der 100 Jah­re Schu­le in Stein­feld.

Die Gruß­wor­te der Ehren­gäs­te Her­mann-Josef Esser, Bür­ger­meis­ter von Kall, Mar­kus Ramers, Land­rat des Krei­ses Eus­kir­chen, Det­lef Seif, Mit­glied des Deut­schen Bun­des­ta­ges, Ste­fan Sie­prath, Dezer­nent der Bezirks­re­gie­rung Köln, und Doro­ta Miel­c­za­rek-Koziołek, Schul­lei­te­rin der Part­ner­schu­le in Oles­no, wur­den umrahmt von Musik­bei­trä­gen der ehe­ma­li­gen Schü­ler Kla­ra-Eli­sa­beth Fried­rich an der Oboe und Nico Haag am Flü­gel­horn.

Bür­ger­meis­ter Esser sag­te die Unter­stüt­zung der Stadt Kall wei­ter­hin zu und hob die not­wen­di­ge Zusam­men­ar­beit einer Schu­le mit den Eltern und umge­kehrt her­vor. Danach bezog sich Land­rat Ramers als ehe­ma­li­ger Schü­ler auf den Geist von Stein­feld und das Gemein­schafts­ge­fühl wie in einer gro­ßen Fami­lie. Außer­dem über­reich­te er als Geschenk den Gut­schein zu einer Ruhe­bank, die auf dem Schul­ge­län­de plat­ziert wird und zum Ver­wei­len ein­la­den soll. Mit Hil­fe des Krei­ses Eus­kir­chen konn­te die Schul­so­zi­al­ar­beit am HJK neu ein­ge­rich­tet wer­den. Abge­ord­ne­ter Seif hob den hohen Rang der Schu­le im Wahl­kreis her­vor sowie die Bedeu­tung in der Wer­te­ver­mitt­lung. Er wünsch­te uns gute Rei­se für die Fahrt der gan­zen Schu­le nach Rom im Okto­ber. Dezer­nent Sie­prath betrach­te­te die Ver­bin­dung zwi­schen Kir­che und Staat im Bereich Schu­len, wo sich grund­sätz­lich kirch­li­che Schu­len dem staat­li­chen Aus­bil­dungs­pro­gramm ver­pflich­ten, ande­rer­seits aber eben kein staat­li­ches Schul­mo­no­pol besteht wie in manch ande­rem Land. Schließ­lich brach­te Schul­lei­te­rin Miel­c­za­rek-Koziołek mit ihren Grü­ßen, in pol­ni­scher Spra­che und Über­set­zung durch ihre Kol­le­gin, eine gro­ße Tasche vol­ler Geschen­ke zum Jubi­lä­um. Lei­der waren Ver­tre­ter der Part­ner­schu­le aus Zil­le­sheim bei Col­mar ver­hin­dert. Ganz still und lei­se war aus der Nach­bar­schaft noch ein Geschenk der Real­schu­le Schlei­den ange­kom­men, ein Apfel­baum mit bes­ten Wün­schen (s. Foto, Mi).

Nun aber konn­te Pater Emde zum Umtrunk mit lecke­ren Häpp­chen ein­la­den. Das Ange­bot wur­de ger­ne genutzt, ins­be­son­de­re von den­je­ni­gen, die sich noch das abend­li­che Kon­zert anhö­ren woll­ten. Im Rah­men der Klang­Raum-Kon­zer­te der Stif­tung Klos­ter Stein­feld prä­sen­tier­te der ehe­ma­li­ge Stein­feld-Absol­vent Pas­cal Lucke mit der Sän­ge­rin Sophie Men­de und wei­te­ren Musi­kern nebst auf­wen­di­ger Tech­nik unter dem Titel „Sound of Music — Hits aus Musi­cal und Movie“ ein groß­ar­ti­ges bun­tes Pro­gramm bezau­bern­der Titel.

Damit war das Fest­wo­chen­en­de aber noch nicht zu Ende. Am Sams­tag folg­te mit dem gro­ßen Schul­fest von Schu­le, För­der­ver­ein und Cate­na der locke­re zwei­te Teil. Für die aktu­el­len Schüler:innen und ihre Eltern ist es eine schö­ne Pflicht, für Ehe­ma­li­ge, Freun­de und Gäs­te ein ein­fa­cher Treff­punkt für ein Wie­der­se­hen ganz im Sin­ne der Ket­te der Cate­na-Ehe­ma­li­gen, die auch bis in den spä­ten Abend die Musik auf der Büh­ne mit dem ein oder ande­ren Getränk in der Hand genos­sen. Für die Koor­di­na­ti­on war dies­mal Flo­ri­an Mül­ler von der Sport-Fach­schaft zustän­dig. Dreh- und Angel­punkt für die Orga­ni­sa­ti­on tat­kräf­ti­ger Hil­fe an allen Orten war wie­der unser stell­ver­tre­ten­der Schul­lei­ter Ralf Kremp. Die Büh­ne betreu­te Mar­kus Sis­tig als DJ mit einem Team und vie­len Musi­kern, dar­un­ter die ehe­ma­li­gen Kol­le­gen Sieg­mund Pchałek und Hei­ner Schmidt sowie Uwe Reetz und Domi­nic Sanz. Die Aula-Büh­ne wur­de dies­mal eben­falls bespielt mit einem Aus­schnitt aus dem zuletzt prä­sen­tier­ten Stück der Musi­cal-AG unter Lei­tung von Mecht­hild Pfingst­mann und Emi­ly Marx. Par­al­lel dazu fan­den Sport­tur­nie­re im Außen­ge­län­de statt. Ob Schach oder Dosen­wer­fen, Kis­ten­turm­klet­tern oder Klötz­chen bau­en, künst­le­risch krea­tiv wer­den oder sich infor­mie­ren, Segel­kno­ten üben oder essen und trin­ken, in Büchern stö­bern oder sich bewe­gen, für jeden war gesorgt. Die Men­schen konn­ten mit dem Wet­ter um die Wet­te strah­len.

Allen gro­ßen und klei­nen Hel­fern und Akteu­ren die­ser wun­der­ba­ren bei­den Tage, auch denen ganz im Hin­ter­grund wie Sekre­ta­ri­at und Haus­meis­ter, Spül- oder Park­platz­dienst sei herz­lichst gedankt. Ein beson­de­rer Dank geht auch an die Schulsanitäter:innen, die ihren Fest­tag in eif­ri­ger Ein­satz­be­reit­schaft ver­bracht haben.

In dem gro­ßen Mit­ein­an­der zeigt sich der beson­de­re Geist von Stein­feld, die gro­ße Schul­fa­mi­lie mit der Aus­sicht auf noch vie­le wei­te­re gute Jah­re.

PS: Auf WDR5 wur­de in der Rei­he ‘Neu­gier genügt — Das Fea­ture’ ein Pod­cast mit dem Titel “100 Jah­re Her­mann-Josef-Kol­leg im Klos­ter Stein­feld” pro­du­ziert.

(Text: Pf, Bil­der: Pf, Wk)