Normal ist, wenn frischgebackene Abiturienten sich auf ihre Zukunft konzentrieren und ihre Schulzeit – ob die nun angenehm verlaufen ist oder nicht – ad acta legen. Nicht so die diesjährige Abiturientia des Steinfelder Hermann-Josef-Kollegs. Mit einer dicken Spende an den Förderverein des Klostergymnasiums brachten sie ihre Verbundenheit mit dem ehemaligen Ort ihres Lernens jetzt zum Ausdruck.
Nach Abzug aller Kosten für Abiball, Abizeitung und sonstigen Ausgaben blieben stolze 3.800 Euro übrig, die als erste Spende eines Abi-Jahrgangs in die Geschichte der Schule eingehen werden. Denn üblich ist, dass der Überschuss an die Schüler zurückgezahlt wird, die ja bereits zwei Jahre vor dem Abitur mit der Vorfinanzierung der Feierlichkeiten beginnen.
Zwar erhielten auch die Abiturienten einen Teil ihres Geldes zurück. „Doch wir haben in den beiden Jahren so gut kalkuliert, dass ein größerer Betrag übrigblieb“, sagten Michael Thelen, Laura Haas und Patrick Kremer, die die Spende stellvertretend für ihre ehemaligen Mitschüler übergaben. „Wir möchten der Schule etwas zurückgeben“, begründeten sie ihr Engagement. „Das ist bisher beispiellos“, sagte ein überwältigter Schulleiter Heinrich Latz. Er sah er die Anstrengungen der Schule bestätigt, „nicht nur Wissen, sondern auch eine moralische Einstellung zu vermitteln.“
„Alle Achtung“, lobte auch Pater Lambertus Schildt vom Orden der Salvatorianer das soziale Engagement der jungen Leute. „Das ist außergewöhnlich, dass eine ganze Jahrgangsstufe, die ja nichts mehr davon hat, an die Schule denkt und in sie investiert“, sagte Fördervereins-Vorsitzende Claudia Retz-Rutter. Sie und ihre Vereinskollegen haben nun die Aufgabe, das Geld im Sinne der Geber zu verwalten. Denn diese wünschen sich ausdrücklich, dass das Geld nutzbringend für alle Schüler verwendet wird und die Abiturientia 2017 als Urheber ersichtlich ist. „Wir denken da an eine Aufwertung des Schulhofes“, erklärten die drei Sprecher.
pp/Agentur ProfiPress