Der Verein „Experiment e.V.“ hat 2018 acht nordrhein-westfälischen Schülerinnen und Schülern einen 2‑wöchigen Aufenthalt in Irland in den Herbstferien (13. bis 27. Oktober) ermöglicht. Das Ehrenamts-Entdecker-Stipendium wurde 2014 von Experiment e.V. ins Leben gerufen – seitdem haben 32 Jugendliche gemeinnützige Projekte in Irland unterstützt und in irischen Gastfamilien gelebt.
Bewerben konnten sich alle Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen, die bis Ausreise am 13.10.2018 mindestens 14 Jahre alt waren, aktuell die 7., 8. oder 9. Klasse besuchten und Interesse an einem interkulturellen Austausch hatten.
Einige Schülerinnen des Hermann-Josef-Kollegs haben sich beworben und Theresa Trenz aus der Jahrgangsstufe EF war erfolgreich und konnte nach Irland fahren. Hier ist ihr Bericht:
Nach verschiedensten Bewerbungsverfahren fuhren wir 8 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen als Ehrenamts-Entdecker nach Irland. Die Organisation „Experiment e.V.“, sesshaft in Bonn, organisierte den kompletten 2‑wöchigen Aufenthalt. Am 13.10.2018 flogen wir mit 2 ehrenamtlichen Betreuern vom Flughafen Düsseldorf bis Dublin. Mit einem Bus fuhren wir dann von dort aus in die Kleinstadt Clonmel, welche 17000 Einwohner hat. Dort lebten unsere Gastfamilien, in denen wir jeweils zu zweit untergebracht waren.
Am Sonntag, dem 14.10., hatten wir nun alle Zeit, um unsere Gastfamilie besser kennenzulernen und uns schon einmal in der Stadt zurecht zu finden. Sie ist umgeben von hohen, wunderschönen Hügeln mit vielen Schafen. Die Woche über halfen wir im St. Vincent Depol. Das St. Vincent Depol ist ein Haus mitten in der Stadt, welches Spenden, wie zum Beispiel Möbel oder Spielzeuge, des ganzen Landes sammelt, aufbereitet und für einen geringen Preis weiter verkauft. Alle 2 Wochen findet ein „Sale“ statt und dessen Einnahmen erreichen hilfsbedürftige Menschen der Stadt.
Vormittags arbeiteten wir dort, indem wir einige Räume strichen und einige Möbel für den Verkauf aufbereiteten. Im St. Vincent Depol arbeiten circa 40 Menschen, von denen viele auch nur ehrenamtlich tätig sind. Nachmittags erkundeten wir die Stadt und machten einige Ausflüge in umliegende Städte, wie zum Beispiel Cork oder Waterford.
Cork, ein Stück landeinwärts nahe der irischen Südwestküste gelegen, ist eine Universitätsstadt, deren Innenstadt auf einer Insel im Fluss Lee liegt. Durch den Seehafen Cork Harbour ist sie mit dem Meer verbunden. Waterford ist ein Seehafen im Südosten Irlands und die älteste Stadt des Landes. Teile des mit einer Mauer umgebenen Ortskerns, der 914 von den Wikingern gegründet wurde, sind bis heute erhalten. Tradition und Glaube spielen in Waterford eine große Rolle, denn anlässlich einer Burgbesichtigung erläuterte man uns die Tradition, die Mauern zu küssen, um Glück in der Sprache zu erlangen. Jedoch musste dies kopfüber, indem die betreffende Person 60 Meter über dem Boden hing.
Am Wochenende war uns wieder Zeit mit unseren Gastfamilien gegeben. Das Programm für diese Zeit wurde individuell gestaltet. Meine Gastfamilie fuhr mit mir und Bersa, welche mit mir zusammen in dieser Gastfamilie lebte, mit dem Auto zuerst nach Waterford, so wir dann mit einer Fähre über den Fluss übersetzten. Unser Ziel war ein wunderschöner Leuchtturm an der Küste. Der Leuchtturm lag auf Steinen, die vom Wasser umspült waren. Man konnte von der Erhöhung die Stadt Waterford wieder sehen und den Schiffsverkehr beobachten. Zudem sahen wir ganz kleine Seelöwen. Besonders faszinierend war der Wechsel der Bodenbeschaffenheit, da an der Küste die größten Steine waren und direkt daneben saftiggrüne und weiche Wiesen, auf denen viele Schafe und Kühe standen.
Auf dem Weg zu dem Leuchtturm sind wir auch an einem Sandstrand entlang spaziert. Er bildete eine Bucht, welche von einem Fels umgeben war, auf dem eine Burg stand. Entlang am Strand konnte man wunderschöne Muscheln sammeln und der Sand war zusammenhängender, sodass man nicht einsank.
In der folgenden Woche arbeiteten wir wieder im St. Vincent Depol und halfen einer lokalen „Artgroup“, welche für die Gestaltung eines Kreisverkehrs an Halloween verantwortlich war. Wir bastelten gemeinsam gruselige Figuren und malten riesen Kürbisse. Nachmittags unternahmen wir wieder Aktivitäten, wie zum Beispiel eine Fahrradtour an der Küste entlang über Bahnterrassen und durch lange, grünbewachsene Tunnel hindurch.
Am 27.10.2018 traten wir nach 2 wunderschönen und beeindruckenden Wochen wieder den Heimweg an und haben nicht nur viel erlebt und gesehen, sondern auch wirklich beeindruckende Menschen kennengelernt.