1. Halbjahr2019/2020

Am Mon­tag, den 2. Dezem­ber 2019 kam Herr Mül­ler vom Finanz­amt den Sozi­al­wis­sen­schafts­kurs der Q2 besu­chen, um zwei Schul­stun­den lang die Schü­le­rin­nen und Schü­ler über die Steu­ern auf­zu­klä­ren. Anlass dafür waren vie­le Bei­trä­ge auf Face­book von ehe­ma­li­gen Schü­lern, wel­che sich dar­über beschwert haben, dass sie gelernt haben, wie man ver­schie­de­ne mathe­ma­ti­sche Glei­chun­gen auf­löst, jedoch nicht, wie man eine Steu­er­erklä­rung aus­füllt.
Der Vor­trag wur­de von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern sehr posi­tiv auf­ge­nom­men und alle haben sich rege betei­ligt.
Als ers­tes soll­ten die Schü­ler den Begriff „Steu­ern“ defi­nie­ren. Schluss­end­lich sind Sie dazu gekom­men, dass Steu­ern Geld­leis­tun­gen der Ein­woh­ner an einen Staat sind, für die es kei­ne direk­ten Gegen­leis­tun­gen gibt. Die gezahl­ten Steu­ern wer­den genutzt um Din­ge, wie bei­spiels­wei­se Gehäl­ter von Beam­ten, unse­re Stra­ßen, unse­re Schu­len, Gefäng­nis­se und vie­les mehr zu finan­zie­ren.
Als nächs­tes soll­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf­zäh­len, was für Steu­ern sie ken­nen. Genannt wur­de bei­spiels­wei­se die Mehr­wert­steu­er, die Umsatz­steu­er (wobei spä­ter klar wur­de, dass das im Grun­de auf das­sel­be hin­aus­läuft), die Ein­kom­mens­steu­er und noch eini­ge mehr. Dar­auf­hin hat Herr Mül­ler den Schü­le­rin­nen und Schü­lern erklärt, dass Steu­ern wie die Umsatz­steu­er stei­gen, die Tabak- und Abgel­tungs­steu­ern sin­ken.
Dar­auf­hin haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler gezeigt bekom­men, wie ein Steu­er­be­scheid aus­sieht und wie er aus­ge­füllt wird.
Als nächs­tes hat Herr Mül­ler auf­ge­zeigt, dass wir mehr an die Sozi­al­ver­si­che­run­gen bezah­len als an Steu­ern. Die Höhe der Steu­ern hängt von der Höhe des Ein­kom­mens ab. Der höchs­te Steu­er­satz liegt bei 45%, die soge­nann­te Rei­chen­steu­er. Der nied­rigs­te liegt bei 0%, dies trifft auf alle Steu­er­bür­ger zu, die weni­ger als 9000 Euro/Jahr ver­die­nen. Wäh­rend den Ange­stell­ten die Steu­er vom Lohn abge­zo­gen wird, müs­sen Unter­neh­mer selbst schau­en, dass sie ihr ver­dien­tes Geld sel­ber kor­rekt besteu­ern, was nicht immer ein­fach ist.
Dar­auf­hin haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit viel Spaß an einem klei­nen Quiz teil­ge­nom­men, bei wel­chem sie bestim­men muss­ten, wie viel Pro­zent Umsatz­steu­er auf wel­ches Pro­dukt gezahlt wer­den muss. In den meis­ten Fäl­len ist dies auch gut gelun­gen, bei­spiels­wei­se haben sie kor­rekt erkannt, dass auf Grund­le­bens­mit­tel wie Was­ser 7% Steu­ern gezahlt, auf „Luxus­gü­ter“ wie Spru­del­was­ser jedoch 19% Steu­ern gezahlt wer­den müs­sen. Den­noch hat sich im Lau­fe des­sen her­aus­kris­tal­li­siert, dass vie­les in der Steu­er­ge­setz­ge­bung jeg­li­cher Logik wie­der­spricht.
Eines der letz­ten The­men des Vor­tra­ges war die soge­nann­te Steu­er­ge­rech­tig­keit. So müs­sen Fami­li­en mit bei­spiels­wei­se drei Kin­dern weni­ger Steu­ern bezah­len bzw. bekom­men Trans­fer­leis­tun­gen vom Staat in Form von Kin­der­geld. Spen­den zum Bei­spiel kön­nen auch, bei Nach­weis, von den Steu­ern begüns­tigt wer­den.
Der vor­letz­te The­men­punkt war die Schwarz­ar­beit und Steu­er­hin­ter­zie­hung. Hier wur­den die Schü­ler deut­lich davor gewarnt, da sol­che ille­ga­len Akti­vi­tä­ten häu­fi­ger ange­zeigt wer­den, als man glau­ben mag. Es wird davon aus­ge­gan­gen, dass cir­ca 125 Mil­li­ar­den Euro jedes Jahr an Steu­ern hin­ter­zo­gen wer­den.
Zum Schluss wur­de den Schü­le­rin­nen und Schü­lern auf­ge­zeigt, wie ein Dua­les Stu­di­um beim Finanz­amt aus­sieht, um even­tu­ell doch noch Schü­le­rin­nen und Schü­ler für ein sol­ches begeis­tern zu kön­nen.
Damit war der Vor­trag been­det, es gab kei­ne offe­nen Fra­gen und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler konn­ten pünkt­lich zum Klin­geln die nächs­te Unter­richts­stun­de begin­nen. (Leo­nard Ras­pe)