Vom 6. bis zum 18. November 2022 fand in Scharm el-Sheikh die 27. UN-Klimakonferenz statt. In Ägypten trafen sich rund 200 Vertreter aus verschiedensten Staaten, um über das weitere Vorgehen in Sachen Klimaschutz zu entscheiden. Mit den folgenden Forderungen der Länder begann die “Conference of Parties” mit 20.000 Deligierten aus rund 190 Ländern:
Zunächst wurde an dem Pariser-Abkommen der 1,5°C Marke festgehalten, die nur durch eine starke Verringerung der Emissionen erbracht werden kann. Das zweite hauptsächliche Ziel war die Anpassung an die Auswirkungen der Klimakrise. Das bedeutet, die Prävention auszubauen und zu verbessern. Zuletzt, aber mit das zentralste Ziel, war der Ausbau der finanziellen Entschädigung für unvermeidbare Verluste und Schäden, die durch kurz- und langfristige Klimakatastrophen verursacht werden. Hier steht besonders Afrika im Fokus. Der Kontinent liefert mitunter nur weniger als 4% Emissionen, ist aber mit am stärksten von den Schäden des Klimawandels und der Erderwärmung betroffen. Anfänglich verhandelte Entschädigung von 100.000 Miliarden Euro, die von Industrieländern jährlich an bedürftige Länder gezahlt werden sollten, wurden nur zu 80% eingehalten. Ebenso klagte man, der vereinbarte Betrag sei zu gering, um die Schäden zu decken.
Nach der zweiwöchigen Tagung wurden folgende Ergebnisse festgehalten: Man wolle am 1,5 Grad-Ziel weiterhin festhalten und besonders die EU und die westlichen Staaten setzten sich für die Einhaltung dieser Marke ein. Hinsichtlich der angesprochenen Forderung für mehr Hilfezahlung gab es keine Neuerungen, jedoch sieht die Klimakonferenz ein Einhalten der Zahlungen vor. Der größte, und damit wichtigste Erfolg ist die Entwicklung eines Unterstützungstopfes, der die klimabedingten Schäden und Verluste kompensieren soll. Dies war eine zentrale Forderung der EU. Ab dem Jahr 2023 soll es dadurch eine verbesserte Unterstützungsstruktur geben, um die Länder im globalen Süden zu unterstützen. Diese können bei klimabedingten Schäden finanzielle Hilfe aus dem gemeinsamen Geldtopf beanspruchen.
Dennoch lief die COP27 nicht unter optimalen Bedingungen ab. Die Abwesenheit von Chinas Parteipräsident führte zu Verwunderung und Ärgernissen. China als einer der größten CO2- Emittenten sollte für eine erfolgreiche Bekämpfung gegen den Klimawandel bei den Verhandlungen anwesend sein. Dazu kommen Auseinandersetzungen zwischen den Vertretern des chinesischen Parteipräsidenten und Vertretern der USA, die die Verhandlungen lähmten und beinahe ein Scheitern der 27. UN-Klimakonferenz bewirkten.
Die Reaktionen von deutscher Seite zeigen Enttäuschung. Die Verhandlungen seien nicht zielführend gewesen und der unzureichende Wille einiger Staaten, den Klimaschutz ernstzunehmen, seien nicht unbedingt förderlich. Auch Außenministerin Annalena Baerbock äußerte sich wie folgt zu den Ergebnissen der COP27: „Dass aufgrund der Blockade von einigen großen Emittenten und ölproduzierenden Staaten überfällige Schritte zur Minderung und zum Ausstieg aus fossilen Energien verhindert wurden, ist mehr als frustrierend. Die Welt verliert dadurch kostbare Zeit, Richtung 1,5‑Grad-Pfad zu kommen.“ Das zeigt uns doch wieder, dass Klimaschutz jeden etwas angeht und wir aktiv die richtigen Schritte setzen müssen, um unsere Welt zu bewahren.
Ophelia Rosenbaum
Foto: Tobias Damke und Ophelia Rosenbaum beim Vortrag (Wi)