170 Europakreuze werden von Jugendlichen unserer Region geschaffen und gehen auf eine Europäische Reise.
Schüler, Eltern und Lehrer des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld, Bewohner und Mitarbeiter des Hermann-Joseph-Hauses in Urft, der Düsseldorfer Künstler Bernd Schwarzer sowie der Kurator Dr.h.c. Guy Féaux der la Croix setzen ein Zeichen für gemeinsames europäisches Gedenken an die Opfer beider Weltkriege. Dass es ihnen nicht genügt, wenn hohe Politiker Worte der Trauer aussprechen, zeigten sie im Gedenkjahr 2014 mit der Aktion Europakreuze. 170 individuell von den Jugendlichen gestaltete Holzkreuze reisten zwischen April und November auf den sogenannten EuropaKreuzWegen in diejenigen Nachbarländer, die im 20. Jahrhundert am stärksten unter Deutschland als Kriegsgegner gelitten haben. An der ehemaligen Westfront — in Dinant, Dendermonde, Sedan, Verdun und weiteren Ortschaften — erlebten einige der jugendlichen und erwachsenen Projektteilnehmer Gedenkfeiern zu Ehren der Opfer des ersten Weltkriegs mit. Bei der Reise nach Polen wurde in Warschau und Krzy?owa (ehemals Kreisau) der Opfer beider Weltkriege gedacht.
Während der Reisen ergaben sich viele Gelegenheiten zu (spontanen) Installationen. Die Europakreuze standen auf Soldatenfriedhöfen und idyllischen Kuhweiden, vor Mauern, Staatsgebäuden und Kirchen. Der Fotograf Manos Meisen dokumentierte diese besonderen Eindrücke. Vom 8. Februar bis 8. März 2015 werden diese Fotografien und die Europakreuze im Kunstforum Eifel in Gemünd ausgestellt. Das spektakuläre Ende der EuropaKreuzWege war ein Aufenthalt in Berlin, bei der die Initiatoren und Mitstreiter des Projekts ins Rote Rathaus und zu der offiziellen Veranstaltung zum Volkstrauertag in den Bundestag eingeladen wurden. Zeitgleich erregten die 170 bunten Kreuze an jenem grauen Novembermorgen die Aufmerksamkeit vieler Passanten vor der Neuen Wache, dem zentralen Gedenkort Berlins für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Im Mittelpunkt des Projekts standen aber nicht nur der Tod und die Verstorbenen, sondern immer auch die Idee, dass Gemeinschaft und künstlerisches Gestalten (jungen) Menschen einen neuen Zugang zum Gedenken eröffnen können. Die farbenfrohen Kreuze sind auch ein Zeichen des Neuanfangs — eines neuen Bundes in Europa, den Menschen als Europäer selber schaffen. Gemeinsames Gedenken verbindet und könnte die Basis für mehr kulturellen Austausch, mehr Begegnungen auf persönlicher Ebene und eine gemeinsame Gestaltung unserer Zukunft in Europa und der Welt sein.
Kontakt: Guy Féaux de la Croix — guyféauxdelacroix@yahoo.com
Fotos: Manos Meisen
Text: Elza Czarnowski
Weitere Berichte und eindrucksvolle Bilder von den EuropaKreuzen finden Sie unter
https://www.facebook.com/europakreuze
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http://www.ksta.de/kall/kunstprojekt-aus-kall-europa-kreuze-vor-dem-reichstag,15188882,29269878.html