66 stolze Steinfelder Abiturientinnen und Abiturienten erhielten am Samstag, dem 17.06.2006, während einer Feierstunde aus der Hand ihres Schulleiters, P. Heribert Kerschgens, ihr Reifezeugnis.
Aber zunächst hatte sich die Festgemeinde in der Basilika zu einem Gottesdienst zusammengefunden, den die Abiturienten unter das Motto ?Von Gottes Hand getragen … der Zukunft die Hand geben? gestellt hatten.
In einer kurzen Eröffnungsansprache gedachte der ehemalige Schulleiter und derzeitige Steinfelder Superior, P. Hermann Preußner, der zwei Tage zuvor tödlich verunglückten Mitschülerin aus der Stufe 12. Auch sie sei von Gottes Hand getragen und habe eine Zukunft bei Gott, so dass man diesen Gottesdienst in Freude und Zuversicht feiern dürfe.
In seiner Festpredigt erinnerte P. Kerschgens an das unter den Abiturientinnen und Abiturienten so beliebte Händchenhalten vor und nach den Unterrichtsstunden. Dabei hielt einer den anderen und wurde selbst gehalten, er stütze den anderen und wurde selbst gestützt. Und ebenso würden sie alle von Gott gehalten, was ein festes Fundament ihres Lebens bilde. Und auf diesem Fundament könnten sie nun den Aufbruch wagen und der Zukunft die Hand geben, um diese künftig selbst zu gestalten.
In der anschließenden Feierstunde ließen dann für die Abiturienten Michael Müller und der Jahrgangsstufenleiter Burkhard Ohlerth in Filmmetaphern die vergangene Schulzeit in einem kurzweiligen Vortrag mit durchaus ernsten Untertönen Revue passieren. Michael Müller meinte, besonders die letzten Jahre seien für die Schüler am Drehort Steinfeld wie ein Film gewesen mit dem Chef als Produzenten, den Stufenleitern als Regisseuren, den Lehrern als Filmcrew und den jetzigen Abiturienten als aufstrebende Schauspieler. Innerhalb des Schauspielkaders aber habe es unterschiedliche Typen gegeben: große Komödianten, angehende Diven, ernste Charakterdarsteller und auch einige vermeintliche Nebendarsteller. ?Aber jeder war auf seine oder ihre Weise wichtig.? Dem fügte der Tutor Ohlerth hinzu, der ?Film? sei gedreht worden in einem Spannungsfeld zwischen Komödie (der Schülererwartung) und einem ernsten Stück (der Lehrererwartung). Herausgekommen sei schließlich ?eine Tragikomödie mit einem Hang zur Leichtigkeit des Seins?.
Ein Grußwort für den Schulträger sprach anschließend P. Provinzial Alfons Minas, der noch einmal auf die erfolgte Wertorientierung der Schüler hinwies, die es ihnen ermögliche, sich im späteren Leben nicht stets umorientieren zu müssen.
Für die Eltern der Abiturienten betonte Herr Professor Dr. Ramers, sie hätten damals, vor neun Jahren, nicht den einfachsten Weg wählen wollen und sie hätten es nicht bereut.
Weitere Grußworte sprachen als Vertreterin der Elternpflegschaft Frau Hierlwimmer, für den Förderverein Herr Dr. Fröhlich und Ute Stolz für die Catena.
Als es schließlich an die Verteilung der Abiturzeugnisse ging, konnte P. Heribert Kerschgens erfreut mitteilen, dass von den 66 Abiturienten 23 einen Durchschnitt zwischen 1,0 und 1,9 erreicht hätten und weitere 21 einen Zweierdurchschnitt.
Preise der Physikalischen Gesellschaft erhielten Claudia Holdmann, Marcel Thelen und für die beste physikalische Leistung Alexander Schmitz. Den besten Notendurchschnitt erreichten die beiden Abiturientinnen Claudia Holdmann (1,0) und Hannah Bergmann (1,1).
Der Vormittag klang schließlich aus mit einem Imbiss im ?Schafstall?. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete abends der trefflich organisierte Abiball in der Kaller Bürgerhalle.
W. Frauenrath